Buchenwaldplatz mit Ernst-Thälmann-Denkmal
Der 1958 eingeweihte "Platz der 56 000" (seit 1991 Buchenwaldplatz) entstand an der städtebaulich wichtigen Achse zwischen Bahnhof und Neuem Museum. Die architektonische Fassung mit mehrgeschossigen Wohnbauten durch den Rektor der damaligen Hochschule für Architektur und Bauwesen Prof. Otto Engelberger schließt eine durch Kriegszerstörung entstandene Baulücke. Zentrales Element ist das Thälmann-Denkmal zur Ehrung des 1944 in Buchenwald ermordeten vormaligen Reichstagsabgeordneten und Vorsitzenden der KPD.
Thema der Bachelor-Thesis ist die Rekonstruktion der Planungs- und Baugeschichte sowie eine Analyse der Platzanlage. Dabei ist auf die Bedeutung des Platzes als städtebaulicher Akzent und als frühes Wohnungsbauprojekt der Weimarer Nachkriegszeit einzugehen.
Das Denkmal zählt zu den ersten und - was das bildkünstlerische Werk angeht - wichtigsten Thälmann-Gedenkstätten der DDR und soll im Vergleich mit anderen Denkmalsetzungen der Zeit und insbesondere den Thälmann-Denkmälern in Ost- und Westdeutschland diskutiert werden. Die Einweihung des Platzes fand einen Monat vor der Einweihung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald statt und soll daher ebenfalls in diesem Kontext Beachtung finden.
Literatur zum Einlesen
- Otto Engelberger, Wohnbauten am Platz der 56.000 Weimar: Wiederaufbau 1958, in: Wissenschaftliche Zeitschrift, Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, Jg. 35, 1989, Reihe A, Heft 1, S. 7
- Thomas Flierl, Thälmann und Thälmann vor allen. Ein Nationaldenkmal für die Hauptstadt der DDR, Berlin, in: Kunstdokumentation SBZ/DDR 1945-90. Aufsätze, Berichte, Materialien, hrsg. von Günter Feist u. a., Köln 1996, S. 358-385
- Silke Satjukow, Bahnhofsstrassen. Geschichte und Bedeutung, Köln, Weimar, Wien 2002, darin: "Weimar soll Weimar bleiben" (Walter Ulbricht). Die Leninstraße zwischen Klassik und Buchenwald, S. 99-127