Das Ornament der Nachkriegsmoderne
Wer kennt sie nicht - plastisch gestaltete Betonwände, zusammengesetzt aus seriellen Fertigteilen. Sie begegnen uns im Gebiet der ehem DDR immer wieder in Wohngebieten, an Hausfassaden und an Giebeln der Bauten aus den 1960er und 1970er Jahren. Aufgrund unsensibler Sanierungen und Komplettabrissen sind sie jedoch immer häufiger einer Zerstörung ausgesetzt. Doch wer hat sie entworfen? Welche unterschiedlichen Handschriften gibt es? Wo wurden die Fertigteile hergestellt? Gibt es qualitative Unterschiede?
Hubert Schiefelbein war Professor für Bildende Kunst an der ehemaligen Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar (HAB). Er und sein Vorgänger Prof. Tschierschky sind Autoren einiger Betonformsteine, die in Serie gingen und heute u.a. in Jena, Chemnitz, Erfurt, Weimar und Apolda zu sehen sind. In welchem Kontext wurden sie beauftragt und entworfen? Welche Kooperationen gab es zwischen dem Wohnungsbaukombinat Erfurt und der HAB? Und in welchem Zustand befinden sich diese heute?
Die Arbeit beschäftigt sich mit den von Prof. Schiefelbein entworfenen durchbruchplastischen Wänden und Fassadenelementen. Nach einer Archivrecherche und einem Interview mit Hubert Schiefelbein zu Fragen der Beauftragung, dem Entwurfsprozess und der Realisierung, sollen ausgewählte gebaute Entwürfe im Bestand dokumentiert und hinsichtlich ihres Denkmalwertes analysiert werden. Eine wissenschaftliche Arbeitsweise wird ausdrücklich erwartet.
Bearbeiter: 1 Stud.