Studentisches Wohnen im Welterbe?
Umnutzung der Laubenganghäuser der Siedlung Dessau Törten
Die fünf Laubenganghäuser entstanden 1929-30 im Auftrag der Spar- und Baugenossenschaft Dessau durch die Bauabteilung des Bauhauses, die ab 1927 unter dem späteren Bauhausdirektor Hannes Meyer bestand. Derzeit ist die Aufnahme der Bauten auf die Liste des Welterbes als Teil der Welterbestätte »Das Bauhaus und seine Bauten in Weimar und Dessau« beantragt.
Die Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 90 Wohnungen waren Teil der geplanten gemischten Bebauung, die Hannes Meyer für die Erweiterung von Törten vorgesehen hatte. Die in Teilen realisierte Bebauung grenzte an die zwischen 1926 und 1928 von Walter Gropius konzipierte Reihenhaussiedlung, die mit insgesamt 314 Wohneinheiten und dem Gebäude des Konsumvereins bereits fertig gestellt worden war. Heute gehören die Häuser der Wohnungsgenossenschaft Dessau eG und wurden zuletzt 1998 saniert. Eine Musterwohnung wurde dabei im Originalzustand wiederhergestellt. Mittlerweile besteht jedoch wieder Sanierungsbedarf, da es bautechnische Probleme wie etwa Korrosion der Laubengänge oder Schimmel in den Fensterlaibungen gibt.
Ebenso konnten auch Wünsche der Bewohner nach einem Aufzug oder nach Balkonen nicht befriedigt werden. Da solch massive Eingriffe mit dem Denkmalwert kaum zu vereinbaren sind, muss über andere Veränderungen, etwa der Nutzung nachgedacht werden: Wie könnte z. B. Wohnen für Studenten in den Laubenganghäusern aussehen? Anknüpfen ließe sich hier an die Idee, nicht alle Funktionen in den Wohnungen unterzubringen, sondern auch gemeinschaftlich zu nutzen: etwa Gärten statt Balkonen oder gemeinschaftlich genutzte Waschhäuser mit Trockenplatz. Welche Funktionen müssten ergänzt werden? Gibt es andere verträgliche Nutzungen, die reale Bedürfnisse nach Wohnraum in der Stadt Dessau befriedigen?
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Bauhaus-Dessau soll im Rahmen der Bachelor Thesis ein Umnutzungs- und Sanierungsvorschlag entstehen. Besondere Berücksichtigung findet dabei der außerordentliche Denkmalwert und die reale Nachfrage nach Wohnraum in der Stadt Dessau.
Bearbeiter: 1-2 Stud.
Partner/Kontakte: Stiftung Bauhaus-Dessau