Rekonstruktion öffentlicher Räume am Beispiel der Weimarer Innenstadt
Das Bild unserer Städte wird maßgeblich durch Bauwerke bestimmt, zu einem entscheidenden Teil aber auch durch Straßenzüge, Plätze und Vorgärten. Deren Anlage oder Neugestaltung greift häufig auf ältere, inzwischen verlorene Zustände zurück, die rekonstruiert bzw. in ähnlicher Form wieder errichtet werden. Während die Rekonstruktion von Gebäuden heute vielfach (kontrovers) diskutiert wird, bleibt ein entsprechender Umgang mit diesen Elemente meist außerhalb der öffentlichen Debatten.
Die Bachelor- oder Masterthesis soll am Beispiel der Weimarer Innenstadt Rekonstruktionen öffentlicher Räume seit 1945 untersuchen. Ein Fokus liegt dabei auf Straßen- bzw. Platzgestaltenden Elementen (wie den "rekonstruierten" Vorgärten an der Carl-August-Allee), der Wiederaufstellung von Denkmälern (wie der Denkmalsockel auf dem Goetheplatz) und der Pflasterung von Straßen und Plätzen. Die Zeitspanne umfasst die sozialistischen Jahre, in denen Weimar bewusst als Klassikerstadt präsentierte wurde, die Maßnahmen im Vorfeld des Kulturstadtjahres 1999 sowie aktuelle Vorhaben (wie die Neuanlage des Wielandplatzes).
Untersucht werden sollen Art und Charakter der Gestaltung in Bezug auf die jeweiligen historischen Vorbilder: Handelt es sich um Rekonstruktionen, um ein Aufgreifen historischer Strukturen in zeitgenössischen Formen oder um die Erfindung historisch anmutender Bilder? Welche Vorbilder wurden jeweils gewählt, wie wurde dabei argumentiert und welches Selbstverständnis steht hinter dieser Auswahl?
Die Arbeit erfordert eigenständige Literatur- und Archivrecherchen sowie die Dokumentation der (nach Absprache auszuwählenden) Objekte durch Zusammenstellung historischen Bild- und Planmaterials in Gegenüberstellung zu aktuellen Fotografien. Ziel ist ein sprachlich guter und aussagekräftiger Text samt Foto-/Plansammlung.
Zielgruppe: Bearbeiter einer Bachelor- oder Master-Thesis Architektur
Betreuung: Dr. Eva von Engelberg
Bewerbung: Interessenten melden sich bitte per Mail bei Eva von Engelberg
Bearbeitungszeitraum: 14 Wochen im Wintersemester 2014/15