Denkmalpflegerische Zielstellung für einen verschwundenen Garten.
In Vorbereitung der Neugestaltung der Außenanlagen zwischen Hauptgebäude und Van-de-Velde-Bau, Bauhaus-Universität Weimar
Stand: 14.08.2015
Van de Velde hatte nicht nur die zwischen 1905 und 1911 errichteten Gebäude der ehemaligen Kunst- und der ehemaligen Kunstgewerbeschule entworfen (heute Hauptgebäude und sog. Van-de-Velde-Bau der BUW), sondern auch den dazwischen gelegenen, einst aufwendig gestalteten Garten: Zu diesem gehörten u. a. eine steinerne Balustrade, zu Girlanden gezogene, niedrigstämmige Bäume und ein geometrisches Wegesystem. Von dieser Gestaltung ist nahezu keine originale Substanz erhalten geblieben. Bereits in den 1930er Jahren verwahrloste der Garten und wich in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts verschiedenen, eher pragmatischen Fassungen. Seit etlichen Jahren ist eine Neugestaltung der Außenanlagen beabsichtigt; dabei ist eine Rekonstruktion des historischen Zustandes auch aus denkmalpflegerischer Sicht nicht das erklärte Ziel.
Dieser Bereich des Uni-Campus ist als besonders denkmalwürdige Zone erfasst und Teil des Welterbes „Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau“. Zu den planerischen Grundlagen gehört hier daher eine denkmalpflegerische Zielstellung. Sie umfasst zunächst eine sorgfältige Darlegung zur Bau- und Veränderungsgeschichte der Freifläche, die bislang in der Literatur kaum berücksichtigt wurde; hier ist Grundlagenarbeit vor allem in Form von Archivrecherchen zu leisten (insbesondere zu Bildquellen). In einem zweiten Schritt sind aus der Bewertung der einzelnen Zustände inklusive des heutigen Befundes Empfehlungen und Bindungen abzuleiten, die bei einer Neugestaltung zu berücksichtigen sind. Bei fast völligem Substanzverlust – wie in diesem Fall – können das auch strukturelle Elemente sein wie z. B. Grenzen, Niveauunterschiede und dergleichen. Derartige Empfehlungen sind auch grafisch zu veranschaulichen.
Die wissenschaftlich ausgerichtete Arbeit eignet sich für Studierende mit bauhistorischem Forschungsinteresse. Sie wird in Kooperation mit der Professur Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung betreut. Es wird angestrebt, Experten der Gartendenkmalpflege einzubeziehen (Befunduntersuchungen).
Zielgruppe: Bearbeiter einer Master-Thesis Urbanistik oder Architektur
Betreuung: Prof. Dr. phil. Hans-Rudolf Meier
Sigrun Langner | Dr. phil. Kerstin Vogel
Bearbeiter: 1 Studierende/r