Anlass für die Beschäftigung mit dem "alten" Thema des Neuen Bauens der zwanziger Jahre ist das Projekt der Juniorprofessur Architekturtheorie "Haifa/Erfurt – Architekturen der Moderne in dialogischen Bildern".
In Palästina hatte sich seit den dreißiger Jahren die Gelegenheit geboten das Projekt Bauhaus-Moderne aus einem Experimentalstadium in einen größeren Maßstab zu überführen, als er in Deutschland möglich war. Die heutige hohe Wertschätzung dieses Erbes zeigt sich anhand der weltweit bekannten White City von Tel Aviv. Etwas in den Hintergrund geraten ist der Bestand der Moderne in Israels drittgrößter Stadt Haifa. Noch weniger bekannt ist das Neue Bauen der zwanziger Jahre in Erfurt. Hier setzt das erwähnte Semesterprojekt an.
Das Seminar fokussiert begleitend die grundsätzlichen und stilbildenden Konzepte sowie Ideen des Neuen Bauens und schließt die zeitgenössische mediale Vermittlung und die spätere Rezeption ein. Anhand von Schlüsselpublikationen machen wir uns mit typischen Phänomenen, wie z. B. soziale und technische Innovationen, neue Raum- und Wohnvorstellungen, Material- und Farbverständnis und fotografische Repräsentation, vertraut und versuchen die "großen Ideen" anhand von Architekturbeispielen Haifas und Erfurts zu beschreiben. Aus heutiger Perspektive stellt sich zudem die Frage, ob sich aus den Besonderheiten der neuen Architektur eine spezielle Art des Umgangs mit den Bauten ergeben hat. So interessieren im zweiten Teil des Seminars neben der allgemeinen Rezeption die Sanierungs- und Nutzungskonzepte der "Denkmalpflege der Moderne." Die Ergebnisse fließen in die Ausstellungspräsentation des Projektes der Juniorprofessur Architekturtheorie ein.
Zielgruppe: Master Architektur, Begleitseminar zu "Haifa/Erfurt – Architekturen der Moderne in dialogischen Bildern"
Veranstaltungsart: Seminar
Verantwortlich: Dr.-Ing. Mark Escherich
Leistungspunkte: 3 ECTS