DEWOG-Siedlung Dessau

Versteckte Moderne. 
Ein Frühwerk des bedeutenden DDR-Architekten Richard Paulick im Dessauer Bauhaus-Kontext

DEWOG-Siedlung Dessau

Die viergeschossigen Wohnhäuser der DEWOG-Siedlung entlang der Heidestraße in Dessau wurden 1930/31 nach Plänen von Richard Paulick errichtet. Richard Paulick war seinerzeit Bauleiter im Bauatelier von Walter Gropius und avancierte später mit seinen Planungen zur Karl-Marx-Allee in Berlin und für die Planstadt Halle-Neustadt zu einem der bedeutendsten Architekten der DDR.

Die Gebäude in Dessau entstanden auf einem Bebauungsplan, mit dem der zweite Bauhausdirektor Hannes Meyer die ursprüngliche Planung von Walter Gropius‘ Siedlung Dessau-Törten erweiterte. Alle Wohnungen sind dabei nach Süden ausgerichtet und mit einem Balkon ausgestattet.

Das ursprüngliche Flachdach der Bauten wurde in den 1930er Jahren durch ein Satteldach mit breiten Gauben überbaut. Weitere Veränderungen führten zur völligen Unkenntlichkeit der Bauten. 

Gerade infolge der massiven Überformungen ist die ursprüngliche Qualität der Bauten heute nicht mehr zu erkennen. Da weder bauzeitliche Pläne, Detailzeichnungen oder Unterlagen wie Leistungsbeschreibungen vorliegen, sind eine genaue Bauforschung und weitere Recherchen notwendig, um die ehemalige Gestaltung und Konstruktion der Häuser wieder zu verstehen.

 

Aufgabe:

In Zusammenarbeit mit der Stiftung Bauhaus Dessau sollen im Rahmen der Arbeit vertiefende Grundlagen (Bauforschung, Archivrecherche) zu den DEWOG-Häusern von Richard Paulick erstellt werden. Dabei ist sowohl der Kontext zum Bauhaus als auch die Einordnung der Gebäude in das Frühwerk des Architekten zu erörtern.

Aufbauend darauf sollen langfristige Sanierungsvorschläge bzw. das Konzept für eine Musterwohnung erarbeitet werden.