Nach einem Architekturstudium in Weimar arbeitete Alfred Arndt 1929 bis 1932 als Meister am Dessauer Bauhaus und war dort für die Ausbauabteilung zuständig. Zuvor realisierte er mit dem Haus des Volkes in Probstzella und dem dazugehörigen Hotelpark das größte Bauhaus-Ensemble Thüringens. Nach seinen Plänen entstand 1936/38 eine Molkerei in Leutenberg (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) bestehend aus Kopfbau, Produktions- und Nebengebäude. Die drei Gebäudeteile wurden mehrfach in unterschiedlichem Umfang umgebaut.
Aufgabe:
Auf den ersten Blick sieht die Molkerei nach einem konventionellen Entwurf aus. Die zeittypische Architketursprache der 1930er Jahre lässt nicht vermuten, dass hier ein Bauhaus-Architekt tätig war. Nun stellt sich die Frage, ob die Molkerei bzw. Teile dieser als denkmalwürdig einzustufen wären und welche Gründe für die Eintragung als Denkmal sprechen würden. Dabei gilt nicht nur die Bau- und Nutzungsgeschichte des Gebäudes zu erörtern, sondern es ist insbesondere auch nötig, sich über die Bauaufgabe Molkerei und die technologischen Neuerungen in den 1920er und 30er Jahre bspw. in zeitgenössischer Literatur zu informieren. Wie hat Arndt diese Neuerungen in dem Bau umgesetzt und wie ist die Anlage in das Werk Alfred Arndts, insbesondere in seine Bauten ab 1934, einzuordnen?