Im Jahr 1847, als Erfurt an das Thüringer Eisenbahnnetz angeschlossen und der erste Bahnhof der Stadt eröffnet wurde, entstanden die Bahnwerkstätten an der Thomasstraße. Das Gelände diente bis 1925 zur Wartung und Reparatur von Dampflokomotiven und Personenwagen und ab 1946 zur Wartung und Unterstellung von Kraftfahrzeugen, sowie als Signal- und Fernmeldewerk. Bis 1994 wurde der östliche Teil durch die Deutsche Post als Postverlade- und Sortierzentrum genutzt. 2019 stellte das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (TLDA) einen Teil der Industriegebäude unter Denkmalschutz. Erst seit kurzem ist die Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen (LEG) Eigentümerin des Geländes und sucht nach Ideen und Konzepten, wie das Bahnhallenquartier ökologisch und sozial verträglich entwickelt werden kann. Bereits Anfang August eröffnet in einem Teil der Westhalle die Ausstellung "Sorge um den Bestand" des Bundes Deutscher Architektinnen und Architekten (www.bda-bund.de/events/ausstellung-sorge-um-den-bestand/). Es wird empfohlen, sich auf einen Teil der Anlage oder ein Gebäude zu konzentrieren, der unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten untersucht und bewertet werden soll. Diese sollen in praktischen Strategien für die Nachnutzung weiterentwickelt werden.
Die Besichtigung des Geländes und der einzelnen Gebäudeteile ist über die LEG möglich. Planunterlagen sind durch frühere Bearbeitungen vorhanden.
Aufgabe für die Thesis:
Je nach Gebäudeauswahl, Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes bzw. eines Entwurfs nach baugeschichtlicher Analyse und denkmalpflegerischer Bewertung.
Plätze: bis zu 2 Bearbeiter:innen Bachelor oder Master Architektur
Für Bearbeiter:innen im Bachelor wird die (erfolgte) Teilnahme am Seminar „Einführung in die Denkmalpflege“ empfohlen.