Workshop Studio Bauhaus 100 | Positionierung in Zeiten der Selbstoptimierung
Gastvortrag / Gespräch mit dem Philosoph
Prof. Dr. phil. habil. em. Philosoph Hannes Böhringer
«eine kleine Annäherung an eine Philosophie der Architektur»
«Das ist nicht zu verstehen, als wäre Wahrheit eine Ware, die im Regal steht. Ach ja, jetzt habe ich sie entdeckt! Da ist das Müsli, wo Wahrheit draufsteht. So ist es nicht zu verstehen. Wahrheit ist subjektiv. Nicht jeder, der ein Bild sieht, ein Gedicht liest, kommt zum selben Schluß. Insofern bleibt das alles in der Schwebe, so wie die Kunst immer in der Schwebe bleibt, ob sie nicht Lug und Trug ist, wie Plato schon geargwöhnt hat. In diesem Schwebezustand - Leichtigkeit! - kann die Kunst einen aber treffen.»
Hannes Böhringer: Interview mit Ronald Berg, Kunstforum Bd. 195, Hrsg. D. Bechthold, Köln 2009
fachübergreifende Kooperation mit:
Prof. Dipl.-Ing. Jan R. Krause,
AMM Architektur Media Managment, Bochum University of Applied Science
«Im Gespräch (...) bekannte Julius Posener einmal: «Ich war Dilettant!» Und das war wohl seine große Stärke. Nämlich im besten Sinne des lateinischen Wortes «dilectare - sich an etwas erfreuen». Ein Dilettant ist ein Liebhaber eines bestimmten Metiers. Mit Leidenschaft hat er sich der Architektur gewidmet. Und er hatte eine besondere Gabe: Er sprach und schrieb für jedermann. Immer auf Augenhöhe. Posener hat geschrieben, gedacht, erzählt und -- das ist sehr wichtig - er hat zugehört. Er hat das Denken erlaubt, er hat es sogar erwartet. Er hat nicht immer nach einer gefügten Meinung etwas behauptet. Er hat die Suche nach der Meinung anderer, aber auch der Selbstzweifler vorgelebt. Er war nicht nur der Kämpfer, sondern er war der Suchende.»
Jan R. Krause: Wolkenkuckucksheim - Cloud-Cuckoo-Land 01- 2006
Bemerkungen:
Das «Workshop-Studio», welches eng mit dem Seminar und den Projekten des Lehrstuhls verknüpft ist, findet als Blockveranstaltung in Weimar/Berlin statt. Die Teilnahme ist offen für alle Fachbereiche der BUW.
Unser «Workshop-Studio», das zuvor bereits in den Semestern 2018/19 stattfand, ermöglicht den Studierenden interdisziplinär in verschiedenen Aufgabenbereichen und Formaten an dessen Realisierung mitzuarbeiten sowie sich mit freien Themen in den Forschungsprozess einzubringen. Die Teilnahme an der Koordinierung, die Mitwirkung bei der Organisation von Ausstellungen, Veranstaltungen und Dokumentation ist sehr erwünscht.