Das Forschungsprojekt „Vogtlandpioniere: Zukunftsindex Heimat und Baukultur 2025“ untersucht die Wahrnehmung des industriekulturellen Erbes im Vogtland im Grenzgebiet von Thüringen, Sachsen, Bayern und Böhmen. Es wird vom BMBF als Prioritätsvorhaben im Programm „WIR! – Wandel durch Innovation in der Region“ als Teil des Projektbündnisses „Vogtlandpioniere“ zwischen 2020 und 2023 gefördert und knüpft an das 2018 und 2019 an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte durchgeführte Projekt „Kulturlebensraum Vogtland“ an.
Mit dem Zukunftsindex soll erkundet werden, was die Menschen in der Region als lebenswert und wertvoll betrachten und worin sie das Potential des industrie- und baukulturellen Erbes der Region und dessen zukünftige Entwicklungsmöglichkeiten sehen. Dabei wird sozial-empirische Forschung mit Heritage-Konzepten und landeskundlich-kulturlandschaftlichen Ansätzen verknüpft.
In einem kartographischen Raumbild sollen dazu die physisch-materiellen Strukturen mit den narrativen Diskursen und sozialen Handlungen verbunden werden. Allerdings soll das Raumbild letztlich nicht als abgeschlossenes Bild verstanden werden. Es soll vielmehr als dynamisches Arbeitswerkzeug in Workshops innerhalb des Bündnisses sowie mit lokalen Akteuren als Kommunikations- und Aushandlungsplattform dienen, um Themenzusammenhänge und damit verbundene mögliche strategische Ankerprojekte bzw. -räume und Akteurskonstellationen in der Region zu identifizieren. Insgesamt soll der Zukunftsindex damit einen innovativen Beitrag zur aktiven Gestaltung des Strukturwandels liefern, indem das industriekulturelle Erbe als Ausgangspunkt und Potential für positiv besetzte Zukunftsnarrationen verstanden wird.
Weitere Informationen finden sich auf der Projektwebseite des Instituts für Europäische Urbanistik sowie auf der Webseite des Projektbündnisses Vogtlandpioniere.
beteiligte Professuren:
Denkmalpflege und Baugeschichte
Prof. Dr. Phil. habil. Hans-Rudolf Meier (Projektleitung)
Landschaftsarchitektur und –planung
Prof. Dr. Sigrun Langner
Sozialwissenschaftliche Stadtforschung
Prof. Dr. Frank Eckardt
Projektmitarbeiter*innen:
Dr. Leo Bocklemann, Dr. Maria Frölich-Kulik
Laufzeit: 1. Februar 2020 bis 31. Januar 2023
Drittmittelgeber: BMBF
Fördersumme: 235.180,58 Euro
Publikationen im Rahmen des Forschungsprojektes:
Bockelmann, Leo/ Langner, Sigrun 2021: Verlust der Struktur? Supermärkte auf ehemaligen Industrieflächen im Vogtland. In: Bogner, Simone/ Dolff-Bonekämper, Gabi / Meier, Hans-Rudolf (Hrsg.): Collecting Loss. Bauhaus-Universitätsverlag
Am 5.10.22 fand das Symposium „Industriekultur-Landschaft Vogtland?“ im Umspannwerk Reichenbach mit eingeladenen Akteurinnen aus dem Vogtland und Gästen aus Politik Wissenschaft und Zivilgesellschaft statt. Nach einer Führung durch die Textilfachschule Reichenbach und im Anschluss an den Workshop zur Wahrnehmung des industriellen Erbes im Vogtland konnten die Schwerpunkte und Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „Zukunftsindex Heimat und Baukultur 2025“ diskutiert werden.
Im Rahmen des Forschungsprojektes Vogtlandpioniere wurden in einem abschließenden Workshop am 5.10.22 die Kernthesen des Projekts anhand der Leitnarrative mit eingeladenen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutiert. Grundlage der Diskussion waren Vor-Ort Diskussion der Narrative im Vorfeld mit den „Bau(kultur)tafeln“ an ausgewählten Orten:
Das “Schadfleck-Narrativ” wurde an der Teppichfabrik in Oelsnitz mit PassantInnen diskutiert. Das narrativ „Damit fühlen wir uns alle verbunden“ konnte mit Interessierten am Beispiel der Hempelsche Fabrik und des Weisbachschen Hauses in Plauen besprochen werden.
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