PR_Stadt im Fluss

Stadt im Fluss - Ein blau-grünes Netz für den Bremer Osten

selbstbestimmtes Projek I  B.Sc.Urb(7.FS) I Sigrun Langner (Landschaftsarchitektur), Uta Merkle (Stadtplanung) I 12 ECTS

 Teilnehmer*innen: Lena Hecker, Ole Jebsen, Marleen Lamnek, Luisa Omonsky, Richard Pantzier, Max Theye

Städte haben weltweit zunehmend mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen: verstärkter Hitzestress und Trockenheit einerseits bei gleichzeitigen lokalen Überflutungs- und Hochwasserereignissen  durch  die Zunahme von Starkregenereignissen andererseits.  Städte wie Rotterdam oder Kopenhagen, die durch ihre Lage zum Meer besonders verletzlich sind, haben bereits frühzeitig begonnen, gesamtstädtische Klimaanpassungskonzepte erarbeitet, um ihre Städte „wasserfest“ zu entwickeln.
Auch deutsche Städte suchen immer stärker nach Wegen, um in ihrer Entwicklung Zielen des Klimaschutzes wie auch der Klimaanpassung gleichermaßen gerecht zu werden. Hierbei geht es auch, aber nicht nur die Vermeidung von Hitzeinseln und Starkregenrückstau. Die Zunahme von Extremwettereignissen stellt Städte auch vor die Herausforderung, ihre eigene Vulnerabilität möglichst gut zu verstehen um bei zukünftigen Entwicklungen entsprechend fundierte und lokal angepasste Entscheidungen treffen zu können. Zwischen der Formulierung von strategischen Zielen für eine klimagerechte Stadtentwicklung und sehr spezifischen Einzelprojektmaßnahmen bspw. bei Neubauprojekten und Sanierungen im Rahmen bestimmter Förderkulissen geht es auch um die Entwicklung lokalspezifischer, informierter klimasensibler Entwicklungs- und Umbaustrategien für Stadtteile und Quartiere. Es geht darum, Antworten auf den Klimawandel in jede Entscheidung und auf jeder Maßstabsebene einfließen zu lassen und dabei möglichst genau zu klären, mit welchen Herausforderungen man es lokal zu tun hat, um darauf aufbauend ortsspezifische Konzepte zu entwickeln, welche klimaspezifischer Adaption und Mitigation gleichermaßen dienen.
In einer klimagerecht ausgerichteten Stadtplanung gewinnen Freiraumentwicklung und -qualifizierung an Bedeutung. Die vernetzte und strategische Entwicklung von Freiräumen und Gewässern als „Blau-Grüne Infrastrukturen“  ist zentral, um resiliente Stadtstrukturen auszubilden. Urbane Freiräume müssen zunehmend klimaökologische Ausgleichsfunktionen erfüllen und dabei gleichzeitig als Orte der Begegnung, der Kommunikation und Erholung stadträumliche Qualitäten entfalten. Hier gilt es Multifunktionalität und Multicodierung von Freiräumen zu entwickeln und zu gestalten.
Diesen Herausforderungen stellte sich das Planungsprojekt „Stadt im Fluss“ des 7. Semesters im Studiengang Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar mit der Entwicklung eines grün-blauen Netzes für den Bremer Osten (Stadtteil Hermelingen), bei dem es neben planerischen Antworten auf  Klimawandelfolgen in einer Stadt am Wasser auch um soziale Aspekte in der Grünraumversorgung und Fragen der Umweltgerechtigkeit ging. Es handelte sich hier um ein selbstbestimmtes Projekt, das durch die Professuren Landschaftsarchitektur/-planung sowie Stadtplanung betreut wurde.
Im Studium der Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar bilden Planungsprojekte ein zentrales Element. Am Beispiel konkreter Problemstellungen der Stadt- und Raumplanung wird hier in Vorgehensweisen und Prozesse der Planung und Forschung eingeführt. Die Projekte dienen dabei dem Erproben und Hinterfragen planerischer Denk- und Handlungsweisen an aktuellen Fragestellungen. Die sogenannten Selbstbestimmten Projekte stellen dabei eine Sonderform dar, bei der sich Studierende in einem internen Wettbewerb um die Bearbeitung ihrer selbständig gewählten Themen- und Fragestellungen bewerben und die anschließende Bearbeitung weitestgehend eigenverantwortlich strukturieren.
Während der Durchführung des Projektes „Stadt im Fluss“ gab es in diesem Bauhaus.Semester darüber hinaus die besondere Möglichkeit, die Zwischenergebnisse in einem Workshop mit der Bauhaus-Gastprofessorin Patricia Espinosa, Exekutivsekretärin des Klimasekretariats der Vereinten Nationen, intensiv zu diskutieren.


Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner
Dipl.-Ing. Uta Merkle