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Caren-Maria Jörß
Erstellt: 07. November 2012

Kleistconnections

Der Besucher der „Kleistconnections“ wird durch die interaktive, raumgreifende Installation in die komplexe Persönlichkeit Kleists eingeführt. Die Rauminstallation soll auf Reisen gehen, so wie auch Kleist nie an einen festen Ort länger als ein paar Wochen oder Monate verbrachte.

Masterthesis im postgradualen Studiengang MediaArchitecture

Bauhaus-Universität Weimar, Professur Informatik in der Architektur, Vertr.-Prof. Dr.-Ing. Reinhard König

Professur Interface Design, Professor Dr. Jens Geelhaar

Caren-Maria Jörß,

07.11.2012

 

„Mir erregte der Dichter, bei dem reinsten Vorsatz einer aufrichtigen Teilnahme, immer Schauder und Abscheu, wie ein von Natur schön intentionierter Körper, der von einer unheilbaren Krankheit ergriffen wäre.“ (Goethe über Heinrich von Kleist)

Eine interaktive Rauminstallation als Master-Thesis:

Der Besucher der „Kleistconnections“ wird durch die interaktive, raumgreifende Installation in die komplexe Persönlichkeit Kleists eingeführt. Die Rauminstallation soll auf Reisen gehen, so wie auch Kleist nie an einen festen Ort länger als ein paar Wochen oder Monate verbrachte.

 

Am Anfang steht nur das geschriebene Wort des Dichters. Im interaktiven Raum befindet sich, stellvertretend für den Menschen Kleist, sein Nachlass - die Bücher und Briefe. Diese Briefe dokumentieren seine Gedanken. Der Raum „KLEISTCONNECTIONS“ verändert sich beim Interagieren mit Kleists Gedanken und entwickelt sich dabei weiter. Der Besucher kann, durch die Möglichkeit einer Dynamik des Raumes, den Geist von Heinrich von Kleist zum Leben erwecken.

Das „Raumkonstrukt“ bildet ein neues, einheitliches Ensemble, um Neugier zu wecken, um Assoziationen herbeizuführen, um Emotionen frei zu setzen und persönliche Meinungen zu entwickeln. Medialer Raum und realer Raum überlagern sich. Es entsteht eine neue Realität, ein sogenannter „Metaraum“ der anderen Gesetzmäßigkeiten unterliegt und mit einer eigenen Architektur, Ästhetik und Methodik gestaltet werden kann.

Doch was passiert, wenn wir versuchen das Virtuelle dazu zu benutzen, die Wirklichkeit anders zu sehen. Wenn wir Medien dazu benutzen scheinbar unsichtbares zu sehen, zu fühlen und erlebbar zu machen. Können wir unsere Wirklichkeit erweitern? Können wir sogar eine neue Wirklichkeit zum Leben erwecken? Die Installation versucht die Wirklichkeit zu erweitern und zum Leben zu erwecken.

„KLEISTCONNECTIONS“ funktioniert als ein „ortloser“ Ableger der Dauerausstellung des Kleist-Museum in Frankfurt/Oder. Ich will mit meinem Projekt auf Kleist und die neue Dauerausstellung (Eröffnung 2013) aufmerksam machen. Die Besucher können spielerisch Lebenspläne für Kleist generieren und mitnehmen. Diese Lebenspläne werden aus Kleists „wahren“ Lebensstationen erstellt, aber immer in einem anderen Zusammenhang. Zusätzliche Informationen können über einen Barcode mit dem Smartphone abgerufen werfen. Dieser Code wird individuell, je nach Lebensplan, erstellt.

Zielgruppen sind Jugendliche und Erwachsene, die in ihrem Umfeld wenig mit Kleist zu tun haben. Durch meine Installation kann zeitgenössischer Umgang mit 200 Jahre alter Literatur erfahrbar gemacht werden.