Kurzbeschreibung
Großprojekte sind eine wesentliche Form der Stadtentwicklung und - planung in den westlichen Wohlstandsgesellschaften seit der Nachkriegszeit. Dennoch fehlt eine planungswissenschaftliche Großprojekte-Theorie, die sowohl transdisziplinäre Bezüge zur internationalen Großprojekteforschung und sozialwissenschaftlichen Ansätze herstellt als auch eigenständige Relevanz besitzt. Als Beitrag zu einer solchen Theoriebildung wird das beantragte Vorhaben zentrale Erkenntnisse der in der Regel auf (Verkehrs-)Infrastrukturprojekte bezogenen politökonomischen Großprojekteforschung auf ihre Übertragbarkeit auf innerstädtische Planungsräume, städtebauliche Vorhaben und Auswirkungen sowie lokalpolitische Diskurse und Entscheidungen empirisch überprüfen sowie mit einem weiterführenden Ansatz zusätzliche Erkenntnisse zur Bedeutung von lokaler Planungskultur und Stadtgröße generieren. Hierfür konzentriert sich das Vorhaben auf die häufig konflikthaften Diskurse um Wirksamkeit und Folgen von großen Projekten zwischen Kosten-Nutzen-Rechnungen, öffentlicher Meinung und städtebaulichen Belangen. Es führt diese ex ante im Rahmen der komplexen Entscheidungs- bzw. Durchsetzungsprozesse formulierten Argumente einer Ex-Post-Evaluation zu. Ein empirischer Methodenmix dient sowohl breiten wie tiefen Erkenntnissen durch systematische Auswertung der Großprojekteplanungen in deutschen Städten über 50.000 Einwohner*innen zwischen 1990 und 2019 sowie exemplarische Vertiefungen in neun vergleichend angelegten Einzelfallstudien.
Projektdaten
Laufzeit: Januar 2024 bis Dezember 2026
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)