2. Projektmodul
Msc Felix Lackus
12 LP/8 SWS
Chemnitz wird Europäische Kulturhauptstadt im Jahr 2025. Das EU-Programm der Kulturhauptstädte Europas hat sich unter anderem das Ziel gesetzt, kulturelle Vielfalt und ein Gefühl der gemeinsamen europäischen Zugehörigkeit zu stärken. Der Titelgewinn soll Städten zudem helfen, Tourismus anzukurbeln oder ein negatives Image abzulegen. Als jährliche Megaprojekte festivalisierter Stadtpolitik wird das Programm einerseits als kostspieliges Tourismusspektakel kritisiert, andererseits als kultureller Impuls gesehen, der nachhaltig positive Effekte auf die Entwicklung von Städten und Regionen nehmen kann.
Das Motto der Bewerbung „C the Unseen – European Makers of Democracy” reagiert auch auf die Ereignisse im August 2018, die Chemnitz bundesweit und international in die Schlagzeilen gebracht haben. Nach einem Tötungsdelikt auf einem Stadtfest kam es zu rechtsautoritären Massenmobilisierungen und gewalttätigen Ausschreitungen durch Rechtsextreme.
Kann das Programm der Europäischen Kulturhauptstadt nachhaltig positiven Einfluss auf die Entwicklung von Chemnitz und die Stadtgesellschaft nehmen? Kann das Programm dazu beitragen, demokratisches Miteinanders und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken?
Im Planungsprojekt „Chemnitz – Kulturhauptstadt Europas” werden wir uns theoretisch mit dem Programm der Europäischen Kulturhauptstadt sowie dem Modell von Creative Cities und Festivalisierung von Stadtentwicklung auseinandersetzen. In einer Analysephase werden wir einige Projekte der Kulturhauptstadt Chemnitz und auch andere Kulturprojekte unter die Lupe nehmen. Auf einer gemeinsamen Exkursion werden wir die genannten Projekte untersuchen sowie mit verschiedenen Akteur:innen vor Ort ins Gespräch kommen. Anschließend werden wir in einer Konzept- und Forschungsphase Beiträge zur Debatte um die Kulturhauptstadt Chemnitz entwickeln.