Großstädte haben viele Facetten – sie sind bunt, laut, chaotisch, dicht und mitunter unerträglich heiß. In einer Stadt zu leben hat eine hohe Intensität und fordert uns heraus. Für die einen ist Stadt ein Ort der Inspiration, für andere wird sie zur Belastung. Einige Stimmen sagen: "Städte machen uns krank!" Als Planerinnen und Planer, Entwerferinnen und Entwerfer muss uns das hellhörig machen. Orientierungslosigkeit, Überforderung oder Vereinsamung sind tatsächlich "Symptome" die vermehrt in Städten auftreten und zu krank machendem Stress führen können. Burnout oder Depressionen sind dann nicht selten die Folge. Was ist die Konsequenz?
NICHTS WIE AB AUFS LAND?
Die Überzeugung, dass das Urbane – nämlich extreme Proportionen und Dichte, unnatürliche Materialität, Beleuchtung und Geräusche, große Vielfalt an Wesens- und Lebenskulturen, nicht kalkulierbare Faktoren und so weiter – zu viel ist für unseren Organismus, bestärkt viele Menschen in dem Glauben, dass es ihnen auf dem Land besser geht.
Aber stimmt das überhaupt? Ist ein Leben auf dem Land tatsächlich weniger stressig? Was bedeutet Stress auf dem Land überhaupt? Was sind die räumlichen und sozialen Faktoren?
Diesen Fragen möchten wir an der Professur Stadt Raum Entwerfen im Wintersemester 2022/23 nachgehen. Wir betrachten und analysieren die Lebensbedingungen im ländlichen Raum und blicken dazu auch durch die Brillen anderer Disziplinen. Thematische Inputs aus den Bereichen Public Mental Health, Soziologie, Wirtschaftsgeographie und Umweltwissenschaften inspirieren und bereichern hierbei kleine Feldstudien rund um Weimar oder in der Region Seltenrain. Alle im Laufe des Semesters gewonnen Erkenntnisse darüber wie Psyche und Land voneinander abhängen sollen zum Ende des Seminars als Beiträge (Artikel, Interviews, Mappings, Zeichnungen, Infografiken, uvm.) in einem Magazin zusammengefasst werden.
Start 18.10.22 und dann dienstags 15:15 -16:45 Uhr