Projekt

Jena Winzerla - Großwohnsiedlungen unter anderen Vorzeichen!?

Jena Winzerla ist eine „klassische“ Plattenbausiedlung am Stadtrand Jenas, die einerseits in den letzten Jahren an Bevölkerung und Investitionen gewinnen konnte, andererseits durch den NSU und die vergleichsweise sozio-ökonomisch benachteiligten Bewohnerinnen und Bewohner als stigmatisiert von der restlichen Bevölkerung Jenas wahrgenommen wird.
In dem BA Projekt sollen deshalb in Kooperation mit dem lokalen Quartiersmanagement und dem Jenaer Jugendamt und mit einem starken empirischen Ansatz und in Rückbezug auf Literatur zu Sozialer Stadt, Stadtumbau und Großwohnsiedlungen die Wahrnehmung, Nutzung, Wünsche und Bedürfnisse der Menschen in Jena Winzerla erforscht werden.
Als Grundlage für das Stimmungsbild und den status quo in Winzerla wird eine aktuelle quantitative Bewohner_innenbefragung herangezogen und interpretiert. Im Rahmen des qualitativen Forschungsdesigns des Projekts und in Form kleiner eigenständiger Forschungsteams sollen anschließend Interviews mit ausgewählten Bevölkerungsgruppen geplant, durchgeführt, transkribiert und ausgewertet werden sowie die Ergebnisse den lokalen Akteuren vor Ort in Form einer Präsentation und öffentlichen Broschüre vorgestellt und mit diesen diskutiert werden.
Damit gibt das Projekt einen breiten Einblick in die empirische Stadtforschung sowie in die verschiedenen sozialwissenschaftlichen Erhebungsmethoden, wobei alle Phasen und Arbeitsschritte der empirischen Stadtforschung durchlaufen und praktiziert werden.

Richtet sich an: BA Urbanistik, 3. FS
Veranstaltungsart: Projekt   8 SWS   12 ECTS
Teilnehmerzahl: max. 30
Termine: dienstags, 10:00 bis 18:00 Uhr
Sprache: deutsch
Ort:
DozentInnen: Franziska Werner M.A.; Anna Steigemann M.A.; 
                    Prof. Dr. Frank Eckardt

Ein sinnvoller Alltag: Die Demenz- und Seniorenfreundliche Kommune. Erkundungen in und Vorschläge für Rudolstadt.

Bereits vor drei Jahren hat sich Thüringen mit der Frage beschäftigt, wie man für mehr Demenzfreundlichkeit im Freistaat sorgen kann. Dabei sind unterschiedliche Aspekte thematisiert worden, die aber nur konkret durch Projekte vor Ort realisiert werden können. Mit dem „Studienprojet Rudolstadt“ soll diesem Anliegen nun gefolgt werden. Das Projekt wird in enger Abstimmung mit den lokalen Partnern, der Rudolstädter Wohnungsverwaltungs- und Baugesellschaft GmbH (RuWo), durchgeführt und die Ergebnisse sollen dieser helfen, ihre Planung mit Bezug auf das Thema in den nächsten Jahren zu formulieren. Hierbei ist auch daran  gedacht, dass es zu neuen Formen des Wohnungsbaus kommen sollte.
Das Thema Demenzfreundlichkeit geht zumeist in das übergeordnete Anliegen der Seniorenfreundlichkeit und des demographischen Wandels ein. In der Praxis sind diese Überthemen nicht voneinander zu trennen. Dennoch verdient das Thema Demenz, das erst seit Kurzem aus dem gesellschaftlichen Tabu-Bereich auftaucht, eine besondere Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt wird bei der Demenz deutlich, dass nur ein holistisches Konzept den mit der Demographie einhergehenden Problemen gerecht wird. Das bedeutet, dass eine Integration von älteren und dementen Menschen sowohl eine wohnungsbauliche, als auch eine gesellschaftliche Aufgabe zu sehen ist. Allerdings gibt es keine einfachen, schablonenhaften Lösungen, die sich überall nur anwenden lassen. Ausgangspunkt dieses Projektes ist von daher zunächst eine explorative Phase, in der die lokalen Umstände systematisch erkundet werden, wozu problemzentrierte Interviews mit relevanten Akteuren durchgeführt werden sollen. Hierzu zählt dann, in einer zweiten Phase, eine systematische Ausarbeitung der Bewohnerperspektive durch eine Befragung. Schließlich soll in einer dritten Phase in der Auswertung der Ergebnisse der ersten und zweiten Phase ein Entwurfsworkshop organisiert werden, der auf die konkreten Herausforderungen in Rudolstadt Antworten suchen soll. Hierzu sollen auch Forschungen fortgesetzt werden, die im vorhergegangenen Projekt TEDIMA aufgegriffen wurden, wobei hier die Schaffung von Informationsangeboten im Vordergrund stand. Die Ergebnisse des Projekts werden dokumentiert und sollen öffentlich diskutiert werden.
Das Studienprojekt erfordert für alle drei Phasen Zeiten der Anwesenheit in Rudolstadt. In das Projekt ist ein wöchentliches Seminar zur „Demenzfreundlichen Kommune“ integriert, in dem die unterschiedlichen Projekte in anderen Kommunen diskutiert werden. Das Seminar soll in Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen auch Input aus den Bereichen Gesundheitswissenschaften und der Aktion Demenz e.V.  aufgreifen.

Bildquelle (RUWO Rudolstadt):
http://www.ruwo-rudolstadt.de/ruwo-rudolstaedter-wohnungsverwaltungs-und-baugesellschaft-mbh/

Richtet sich an: Studierende Master Urbanistik
Termine: dienstags 9:00 bis 13:30 Uhr
Beginn: 11. Oktober 2016 / Ende: 7. Februar 2017
Ort:
DezentIn: Prof. Dr.  Frank Eckardt; Jennifer Plaul M.A.