Mehr als achtzig Prozent der Gebäude in einer Stadt sind Wohnhäuser, daher nimmt der Wohnungsbau im städtebaulichen Entwerfen eine herausragende Rolle ein. Dem Planer bietet sich eine große typologische Vielfalt zur Auswahl; dazu gehören der Wohnturm ebenso wie das Reihenhaus, die Teppichsiedlung oder, als häufigstes System, der Wohnblock.
Für das Entwerfen ist es von größter Bedeutung, die Bausteine der Stadt zu kennen und sie gemäß den Bedingungen des Ortes und der Aufgabe richtig einzusetzen. Viele Typologien existieren, seit es Städte gibt, einige wenige sind über die Jahrhunderte hinzugekommen und nur ganz wenige konnten sich in den letzten Jahrzenten neu etablieren. Städtebauliche Typologien müssen also in der Regel nicht neu erfunden werden. Es kommt – wie so oft in schöpferischen Prozessen – darauf an, mit den bekannten Bausteinen neue Formen zu entwickeln, mit den zur Verfügung stehenden Typologien neue städtebaulichen Figuren zu entwerfen.
Das Seminar richtet sich an die Teilnehmer des Entwurfs „Lutherplatz Halle“ und ist auf dieses Projekt zugeschnitten. Wir werden bereits gebaute oder geplante Projekte studieren, die im konkreten Fall als typologische Referenzen Anwendung finden könnten.
Da es niemals möglich ist, alle geeigneten Referenzen aufzuspüren, sind eigene Recherchen und Vorschläge höchst willkommen. Die Veranstaltung wird am Anfang des Semesters als Block stattfinden, damit die im Seminar erworbenen Erkenntnisse im Entwurf verwendet werden können.
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