Der Leipziger Innenstadtring war lange Zeit eine große Grünanlage, auch Promenadenring genannt, ein kreisförmiges Raumkontinuum, das die alte Stadt umschloss und mit der umliegenden Stadt verband. Heute ist der Stadtring vor allem ein Verkehrsraum, und er ist zu einer Barriere geworden, der Innen und Außen scharf voneinander trennt. An manchen Stellen müssen acht Fahrspuren und vier Straßenbahngleise überquert werden.
Die Stadt Leipzig hat sich nun entschlossen, das Problem anzugehen, und macht daraus ein öffentliches Projekt, das von Bürgerforen, Vorträgen und Fachbeiräten begleitet wird. Dabei geht es nicht nur darum, Fahrspuren zu verringern und mehr Platz für Fuß- und Radwege zu schaffen. Es geht auch um die Neufassung des Rings als räumliche Idee, darum, eine Vorstellung davon zu entwickeln, was dieser wertvolle Freiraum für die Stadt des 21. Jahrhunderts bedeuten kann.
Zusammen mit der Leipziger Verkehrs- und Stadtplanung sollen im städtebaulichen Entwurfsprojekt neue Ideen für den Stadtring entwickelt werden. Es sollen räumliche Entwürfe und Bilder entstehen, die zeigen, wie dieser Raum unter den Bedingungen einer stark wachsenden Stadt und einer neuen Mobilität in Zukunft aussehen könnte. Vertiefend wird im Entwurf der Bereich Goerdeler- und Tröndlinring bearbeitet, wo durch neue Bebauung neue Nutzungen und Stadträume zu konzipieren sind.
Zum Entwurf gehören das Seminar „Die Ringstraße als historische Figur und räumliche Typologie", eine dreitägige Exkursion sowie mit der Stadt Leipzig zusammen geplante Fachvorträge und Workshops.
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