Nach der autogerechten Stadt
Über viele Jahrzehnte war das Leitbild der autogerechten Stadt unverrückbarer Konsens der modernen Stadtplanung. Bis heute prägt es die Räume und das Bild der Stadt. Nun zeichnet sich ab, dass das alte Leitbild seine Gültigkeit verliert und durch neue Konzepte einer urbanen Mobilität ersetzt wird.
Es vollzieht sich ein Paradigmenwechsel, der angesichts zunehmender CO²-Emissionen und einer weltweit voranschreitenden Urbanisierung unausweichlich geworden ist und einen umfassenden Stadtumbau zur Folge hat. Parkraum wird Stadtraum, Verkehrsschneisen werden Boulevards, statt Lärmschutzfenstern werden Balkone gebaut.
Der mobilitätsgeleitete Stadtumbau ist ein Gewinn für die Stadt: er schafft Platz, Platz für die Bewohner, denen die Rückgewinnung des öffentlichen Raumes zu Gute kommt.
Die Professur Städtebau beschäftigt sich in Lehre und Forschung mit der Frage, wie sich dieser Wandel vollzieht, wie sich Stadt und städtischer Raum durch neue Modelle urbaner Mobilität verändern und wie der Städtebau zur Verkehrswende beitragen kann.
In unseren studentischen Entwurfsprojekten geht es um die Gestaltung städtischer Quartiere, für die unter den Bedingungen nachhaltiger Mobilität neue Stadträume zu entwerfen sind.
Interview zum Thema: Autofreie Stadt Pontevedra
NDR-Inforadio, 8. Juni 2019

Wie der Stadtraum attraktiver werden könnte, Interview Deutschlandfunk, 2016