Entwurfsbearbeitung: Theodor Nolte, Vincent Martin
Wintersemester 2024, Bachelorthesis
Dreißig historische Eisenbahnbrücken überqueren die pulsierende Yorckstraße in Berlin Kreuzberg. Verschiedene S- und U-Bahnlinie kreuzen sich und bilden einen wichtigen Nahverkehrsknotenpunkt. Inmitten dieses urbanen Knotenpunkts liegt unser Entwurfsgebiet. Dabei grenzen zwei Bahntrassen und die Yorckstraße das Areal klar ab. Aktuell steht auf dem knapp 30000 m² umfassenden Gelände ein Biomarkt sowie ein Baumarkt mit großem Parkplatz. Der Standort ist optimal geeignet, um das Konzept der 5- Minuten Stadt umzusetzen. Abgeleitet von der 15-Minutenstadt, beschreibt diese Idee einen Stadtteil, in dem alle Wege des Alltags in weniger als 5 Minuten bestritten werden können. Dabei sollen nachhaltige Verkehrsmittel genutzt werden: Die Strecken werden zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurückgelegt. Die Grundvoraussetzungen dafür sind bereits vorhanden: Drei S-Bahn Linien, sowie eine U-Bahnlinie bieten einen schnellen Zugang zum Berliner Nahverkehrssystem. Sie bilden die Basis für unser Mobilitätskonzept.
Mit unserem Entwurf soll das urbane Wohnen am Nahverkehrsknoten attraktiv gestaltet werden. Flächen, die vorher zum Parken genutzt wurden, können dadurch entsiegelt - und zu neuen Freiräumen umgestaltet werden. Zwei neue Fahrradschnellwege nutzen die vorhandenen Strukturen der Yorckbrücken und ermöglichen ein nahtloses überqueren der Yorckstraße. Sie bewegen sich durch die Grünzüge des Gleisdreieckparks und vernetzen den Potsdamer Platz im Norden mit dem Bahnhof Südkreuz und der S-Bahnstation Schöneberg im Süden. Zwei Mobilitätshubs verbinden die Zugänge zur U- und S-Bahn sowie die Fahrradwege und ermöglichen so ein schnelles umsteigen. Durch mehrere Rampen werden die verschiedenen Ebenen barrierefrei und schnell für Radfahrer und Fußgänger erschlossen. Die Mobilitätshubs bieten außerdem Abstellplätze für Fahrräder auf zwei Ebenen, wodurch der Umstieg vom Rad in den ÖPNV noch bequemer erfolgen kann.
Ein Großteil des Baumarktgebäudes, wird erhalten und erfährt eine Umnutzung als Boulderhalle. Das Tragwerk der Stahlbetonkonstruktion wird verstärkt und mit einem Wohnblock überbaut. Drei Wohntürme ragen über die Blöcke und sorgen so für noch mehr Verdichtung. Um Lärmemissionen der beiden Bahntrassen sowie der zweispurigen Yorckstraße zu reduzieren, erhalten die Fassaden eine doppelte Haut. Die dazwischenliegenden Laubengänge dienen als Erschließung der Wohnungen. Die Erdgeschosszone wird vielfältig genutzt: Einkaufsmöglichkeiten, Co-Working Spaces, Kreativ-Ateliers und eine Kita bieten den Bewohnern des Quartiers alles, was sie im Alltag benötigen.
Grundstücksfläche: 31000 m²
GFZ: 3,6
BGF: 112000 m²
Bewohnerzahl: 1770
Entsiegelte Fläche: 4900 m²
Eingesparter Energiebedarf durch Bestandserhaltung: 13 200 Tonnen CO2
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Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
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