„Das Diaphane. Architektur und ihre Bildlichkeit“
Sammelband herausgegeben von Ulrike Kuch, transcript Verlag, Bielefeld 2020
Das Medium, das sichtbar macht – so bezeichnete Aristoteles einst das Diaphane (to diaphanês, das Durchscheinende). 1927 verwendet Hans Jantzen den Begriff für die gotische Kathedrale und seitdem flottiert er durch die Philosophie, die Medienwissenschaft, die Architekturtheorie, die Kunstgeschichte und die Filmwissenschaft. Die Beiträger*innen dieses Bandes bringen die Disziplinen zusammen und zeigen das Diaphane als Begriff, der die Bildlichkeit der Architektur in den Fokus rückt.
Die Bilder der Fotografin Luisa Lambri veranschaulichen diesen sensitiven Zugang zur Architektur. Sie treten in einen Dialog mit den Texten dieses Bandes, in denen Pavillon-Architekturen der Weltausstellungen ebenso eine Rolle spielen wie Ludwig Mies van der Rohes Entwürfe, die Architektur in Fotografie und Film oder die Entwicklung einer digital vermittelten diaphanen Körperlichkeit. Dabei diskutieren die Autor*innen auch die Frage, wie Architektur und Bild sich grundsätzlich zueinander verhalten und liefern kontroverse Antworten.
Die Publikation versammelt Beiträge von Evelyn Echle, Kurt W. Forster, Jörg H. Gleiter, Carolin Höfler, Christina Jauernik, Ulrike Kuch, Angela Lammert, Renate Maas, Lutz Robbers und Stepan Vaneyan. Diese sind anläßlich der gleichnamigen Tagung entstanden, die im Januar 2017 von der Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur in Weimar veranstaltet wurde. Sie werden ergänzt durch einen Text von Emmanuel Alloa, Autor des Buches "Das durchscheinende Bild" (Diaphanes, Zürich 22018), und Fotografien der Mailänder Künstlerin Luisa Lambri.