TIMELY TEACHING – Bildungsidealismus und Architekturmoderne in Israel
Anlässlich der "Triennale der Moderne" in Weimar zeigt die Professur "Theorie und Geschichte der Modernen Architektur" eine Ausstellung zu Bildungsarchitekturen in Palästina und Israel zwischen 1920 und 1980 im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar.
Im Britischen Mandatsgebiet Palästina und in Israel wurden im Verlauf des vergangenen Jahrhunderts zahlreiche Gebäude geschaffen, die für den Aufbau einer fortschrittlichen Gesellschaft mit moderner Bildung eine zentrale Bedeutung einnehmen sollten. Zionisten und Israelis bemühten sich darum, eine neue Generation im Sinne der Moderne zu erziehen.
In der Ausstellung wird diese Bildungsarchitektur als Evolution einer »modernistischen« Typologie präsentiert, die sich zwischen 1920 und 1980 von der klassischen Moderne über die brutalistische hin zur strukturalistischen Architektur entwickelt. Dabei zeugen die Gebäude auch von der Ideologie hinter den Programmen, die weit mehr als einen architektonischen Stil darstellen.
Darüberhinaus verweisen sie auf die globale Verbreitung der modernen Bewegung, die ausgehend von europäischen Zentren des Internationalen Stils – zu denen auch das Bauhaus zählt – in alle Ecken der Welt getragen wurde. Im Jahr des 100jährigen Bauhausjubiläums unterstreicht die Ausstellung, dass die Architekturmoderne nicht allein an neuen formalen Lösungen interessiert war, sondern ganz zentral an der zukunftsfähigen Gestaltung der demokratischen Gesellschaft.
Die Konzeption und Kuration der Ausstellung stammen von Dana Gordon (Tel Aviv), Eran Tamir Tawil (Tel Aviv), Inbal Ben-Asher Gitler (Sderot | Be’er Sheva), Yael Allweil (Tel Aviv) und Ronny Schüler (Weimar).