Seminar im Master/Diplom/MediaArchitecture, 4 SWS | 6 ECTS
Henry van de Velde (1863-1957) studierte an der Antwerpener Akademie zunächst Malerei, bevor er mit 32 Jahren durch den Bau des eigenen Wohnhauses zur Architektur fand. Mit missionarischem Eifer begann er um 1900 mit seinen Entwürfen und Publikationen zum Umsturz der »Dogmen der Architektur« beizutragen. In Deutschland, vor allen während seiner Tätigkeit in Weimar, entwickelte sich der Autodidakt zum international anerkannten Architekten. Nach dem Ersten Weltkrieg in den Niederlanden beschäftigt, geriet der einstige Wegbereiter der Moderne fast in Vergessenheit. Mit seiner Rückkehr nach Belgien entstanden Bauten, die sich als Alternative zu dem sich ausbreitenden Konformismus verstanden, der mit dem International Style einherging. Vor allem mit diesem Spätwerk van de Veldes, das zunehmend als »genuine Eigenleistung« der modernen Architektur erkannt wird, beschäftigt sich das Seminar.