Seminar Master Architektur/MediaArchitecture, Medienwissensch. 1.-3. FS, 2 SWS | 3 ECTS
Lehrende: Dr. des. Dipl.-Ing. Ulrike Kuch
Dr. Claudia Tittel, Fak. Medien
Mit der Architektur der Moderne haben sich nicht nur stilistisch die Bauten radikal verändert, sondern vor allem auch in der Architekturtheorie setzte ein neues Nachdenken über Architektur ein. Wurde Architektur bis dato als proportionale Baukunst, das heißt vor allem unter kompositorischen Gesichtspunkten beschrieben, kam nun in der Architekturbetrachtung die Raumwahrnehmung und somit der Betrachter/Nutzer hinzu. Das gesamte Gebäude wurde infolge in seiner Räumlichkeit als „Raumkunst“ erfasst. Trotzdem damit ein Umdenken in der Betrachtung von Architektur stattfand, wurde in der Postmoderne erneut auf die Zeichenhaftigkeit von Architektur und somit auf ihre bildlichen Qualitäten verwiesen. Bis heute sind Architekturbeschreibungen häufig mehr von ihrem Bild als ihrer Räumlichkeit bestimmt, obwohl Architektur immer sowohl mit dem Körper als auch visuell erlebbar ist. Dennoch wird die Erscheinungsform von Architektur zumeist durch Bilder präfiguriert, die die Bildlichkeit von Architektur ausstellen. Bereits während des Entwurfsprozesses werden die Bauten visualisiert. Architektur ist somit eng mit ihren Bildern und auf Bildlichkeit beruhenden Konzepten verknüpft und vermittelt diese medial.
Das Seminar möchte einerseits nach dem Verhältnis zwischen Bild und Architektur fragen und andererseits sein Hauptaugenmerk auf der Architektur als Bild, das heißt ihrer genuinen Bildhaftigkeit und Bildwirkung legen. Wie und welche Bilder erzeugt Architektur? Wie wirkt Architektur auf uns? Und was an ihr ist bildhaft? Kann Architektur überhaupt zum Bild werden? Dabei werden wir sowohl die „Bildlichkeit“ als auch die bildlichen Qualitäten von Architektur untersuchen. Da Architektur jedoch immer „Raumkunst“ ist, bedeutet, Bildlichkeit von Architektur zu befragen, somit auch den vorherrschenden Bildbegriff zu erweitern. Das Seminar ist als Blockseminar mit dreitägiger Exkursion nach Berlin geplant, in der wir bildhafte und inzwischen ikonische Architektur wie die Niederländische Botschaft von Rem Koolhaas, Unité d’habitation von Le Corbusier, die Alte Nationalgalerie von Friedrich August Stüler, die Neue Nationalgalerie von Mies van der Rohe, die Philharmonie von Scharoun, die Gedächtniskirche und das Neue Palais besuchen werden.
Organisatorisches
Termine: jeweils in der Bauhausstr. 11, R. 013
13.04. 09.15-10.45 Uhr Einführung in das Thema/ Organisatorisches zur Exkursion
20.04. 09.15-10.45 Uhr Theoriesitzung I
27.04. 09.15-10.45 Uhr Theoriesitzung II
04.05. 09.15-10.45 Uhr Theoriesitzung III
09./10.05. Exkursion nach Berlin
25.05. 09.15-10.45 Uhr Nachbereitung/Sammeln & Auswerten der Erkenntnisse; Evaluation
Beginn: 13. April 2016