Less Aesthetics – More Ethics

Seminar Bachelor/Master Architektur/MediaArchitecture, 1.-3. FS, 2 SWS | 3 ECTS

Der Architekt und seine gesellschaftliche Verantwortung

Lehrende:
Dipl.-Ing. Ronny Schüler
B.Sc. cand. Niklas Wuchenauer

Gentrifizierung, Obdachlosigkeit oder soziale Segregation sind keineswegs neue Phänomene und die Architektur spielt bei deren Entfaltung oft genug eine wichtige Rolle. Im Kontext der sogenannten Flüchtlings“krise“ hat die Frage nach der Verantwortung der Architekten jedoch eine neue, ungeahnte Aktualität bekommen: Landesweit entstehen bauliche Einrichtungen, die nicht allein Teil einer unmenschlichen Asylpolitik sind, sondern deren Architektur ebenfalls dem menschenfeindlichen Credo der Abschreckung und Isolation folgt.

Dennoch blieb der Aufschrei der Architekten bisher aus. Obgleich im Zusammenhang mit der jüngsten Architekturbiennale in Venedig die Möglichkeiten der Architektur jenseits des westlichen Mainstreams und der Marktlogik in den Blick gerückt worden sind, bleibt der Eindruck bestehen, dass ein Großteil der Architekturschaffenden sich der sozialen und politischen Dimension seiner Arbeit kaum bewusst ist.

Seminar baut auf den Arbeiten des vergangenen Semesters auf. Dort wurde in einem experimentellen Format die frontale Lehre zugunsten eines gemeinsamen Forschen aufgegeben, um eine große Bandbreite an Themen zu erarbeiten, die für die Studierenden mit Blick auf ihre beruflichen Zukunft relevant erscheinen: Das Spektrum reichte von Frage nach den allgemeinen Wirkungsmechanismen von Architektur auf soziale und politische Gefüge, über alternative Wohn- und Lebensformen, die Problematisierung ethischer Ansprüche an die eigene Arbeit und die Verfasstheit der Profession bis hin zum Umgang mit (ungeliebtem) baulichem Erbe vergangener Regime.

Darauf aufbauend sollen in diesem Semester ausgewählte Themenkomplexe konzentriert und vertiefend bearbeitet werden. Ziel ist es dabei einerseits, Perspektiven für das eigene professionelle Handeln zu erkunden – im Spannungsfeld zwischen ethischen Ansprüchen und neoliberaler Verwertungslogik. Andererseits sollen Ansätze diskutiert werden, mit denen die Einbeziehung einer breiteren (Hochschul-)Öffentlichkeit in diese Überlegungen möglich ist.

Das Seminar wird in regelmäßigen Blockveranstaltungen stattfinden, um genügend Raum für alternative Lehrformate sowie vertieftes und gemeinsames Arbeiten zu ermöglichen. Teilnahmevoraussetzung ist die Absolvierung des Vorgängerseminars im Wintersemester 2016/2017.

Organisatorisches

Termine:

Blockseminare

samstags, 10.00-16.00 Uhr
Raum 002, Hauptgebäude

07.05.2017,
03.06.2017,
24.06.2017

Zwischenseminare 

mittwochs, 13.30-15.00 Uhr
R. 109, Hauptgebäude

19.04.2016,
17.05.2016,
31.05.2017,
21.06.2017