Veranstaltungen Wintersemester 2005/2006

Informationszentrum und Autobahnmuseum A71_Thüringer Wald

Semesterentwurf 8 SWS
(wahlobligatorisch)
12 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Vert.-Prof. Dr. Jörg H. Gleiter M. S.
DI Sandra Schramke
DI Olaf Pfeifer

Das Thüringer Ministerium für Bau und Verkehr, vertreten durch den Verein „Informationszentrum Thüringer Waldautobahn“, wird einen Ideenwettbewerb für ein kombiniertes Informationszentrum und Autobahnmuseum an einer Raststätte der A 71 ausloben. Ziel ist es, die Geschichte der Autobahnen in den größeren kulturellen Kontext des 20. Jahrhunderts einzubinden und in einer medialen Inszenierung der Öffentlichkeit näherzubringen.
Neben dem Entwurf für ein Informationszentrum und Autobahnmuseum wird nach der Entwicklung eines innovativen Ausstellungskonzeptes gefragt. Für die Schaffung neuer künstlerischer und szenographischer Räume spielt dabei die Erforschung der Möglichkeitspotenziale der neuen digitalen Medien eine entscheidende Rolle. Thematisiert wird die Architektur an der Schnittstelle zwischen dem medialen und dem materialen Raum. Von der vorgesehenen fächerübergreifenden Zusammenarbeit zwischen Studierenden der Fakultät Architektur und der Fakultät Gestaltung (Prof. Sattler) erhoffen wir uns innovative Lösungen für den architektonischen Raum im Medienzeitalter.
Der Entwurf ist Teil des an der Bauhaus-Universität interfakultativ ausgeschriebenen architektonischen Ideenwettbewerbs. Die Teilnehmer am Entwurfsseminar erhalten die Möglichkeit, am Ende des Semesters ihre Projekte im Ideenwettbewerb einzureichen. Eine unabhängige Jury wird die Prämierung des Wettbewerbs und die Vergabe der Preise vornehmen.


maximale Teilnehmerzahl von 25 Studenten

Zeit:Donnerstags, 9.15 bis 16.45 UhrRaum 202, Belvederer Allee 1bHinweise:Einschreibung erforderlich: Einschreibung in gewohnter Weise ist erforderlich.Zusätzlich bitten wir um eine Bewerbung mit zwei Semesterentwürfen (4 DIN A4 Seiten)Voraussetzungen: VordiplomBemerkung:Richtet sich an: Diplom-Hauptstudium (Fächergruppe A), Masterstudienprogramm AADRichtet sich an:A, Master AHauptstudium, Mastertop

 

Architekturtheorie III

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
3 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Vertr.-Prof. Dr. Jörg H. Gleiter M.S.
Dr.-Ing. Norbert Korrek

The excursion is part of the seminar » Bilder der Welt –Themenparks in Zeiten der Globalisierung « jointly organized by Prof. Dr. Reinhard Zöllner (East Asien History, University of Erfurt) and Dr. Jörg H. Gleiter.
The excursion will take place November 5 - 15, 2005, including visits to Nagoya, Inuyama, Gifu, Tokyo, Yokohama, and Yamanashi as well as joint classes with our Japanese partner institutions conducted in English or German. Participants are expected to attend preparatory and follow-up classes in Weimar scheduled for winter semester 2005/06.

Zeit:Termine werden über Aushang bekannt gegeben.Hinweise:Einschreibung erforderlich: Sekretariat der ProfessurVoraussetzungen: Voraussetzung: Vordiplom, Zulassung zum StudiumLeistungsnachweis: TestatRichtet sich an:A, Master A, FG Theorie/Geschichte, Master Media Architecture, TheoriemoduleHauptstudium, Mastertop

 

Architekturtheorie IV

Vorlesung 4 SWS
(wahlobligatorisch)
6 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Vertr.-Prof. Dr. Jörg H. Gleiter M.S.

Entgegen der Voraussagen vieler hat die Existenz der medialen Parallelwelten im WorldWideWeb nicht zu einer Disqualifizierung oder Verarmung unseres sinnenhaften Weltbezugs geführt. Keineswegs ersetzt das Neue das Alte. Im Gegenteil, die eigenartige Körperlichkeit des "Blur Building“ von Diller + Scofidio (Schweizer EXPO 2002 in Yverdon-les-Bains) oder des Kanazawa Museums von Kazuyo Sejima steht dafür, dass wir es im Kontext des iconic turn mit einem Ausdifferenzierungsprozess unserer Wahrnehmungsweisen zu tun haben. Heute lässt sich von einem neuen leiblichen Bewusstsein (Merleau-Ponty) oder einer neuen Zuständlichkeit (Ferdinand Fellmann) in der Architektur sprechen. Die Architektur erscheint im Zentrum der Verschränkung des menschlichen Körpers, der materiellen Dingwelt und ihrer digitalen Verflüchtigungen. Sie ist Umschlagpunkt von geistiger und leiblicher Erregtheit (Karl Mannheim).
Flankiert von der Analyse konkreter Architekturbeispiele widmet sich das Seminar anhand des Studiums philosophischer und architekturtheoretischer Schlüsseltexte dem Sinnenbezug der Architektur. Neben der Diskussion des Phänomens im aktuellen Kontext bildet die Vorgeschichte in den psychologisch und physiologisch ausgerichteten Architekturtheorien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts (Vischer, Wölfflin, Worringer, Klopfer) einen wichtigen Schwerpunkt des Seminars.
Das Seminar versteht sich als Vorbereitung zu einer umfangreichen Publikation zu diesem Thema, die der Lehrstuhl Entwerfen und Architekturtheorie für das Jahr 2006 plant. Die Teilnehmer im Seminar werden aktiv darin eingebunden. Daran interessierte und dafür motivierte Studierende werden explizit zur Teilnahme am Seminar aufgefordert.

Zeit:Dienstags, 17.00 bis 20.30 UhrRaum 105, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Str. 8Hinweise:Voraussetzungen: Vordiplom, Zulassung zum MasterstudiumLeistungsnachweis: Referat, Arbeit an Texten, schriftliche Ausarbeitung und FachprüfungRichtet sich an:A (FG A, Grundlagen), Master A, MasterMedia ArchitectureHauptstudium, Mastertop

 

Einführung in die Architekturtheorie

Vorlesung 2 SWS
(obligatorisch)
3 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Vertr.-Prof. Dr.-Ing. Jörg H. Gleiter M.S.

Man kennt das Bonmot, dass Kunsttheorie für Künstler soviel bedeutet, wie Ornithologie für Vögel. Also nichts, müßten wir schließen, da Vögel, zumal bunte, zum Leben keine Theorie brauchen, und wenn, dann würden sie sie trotzdem nicht verstehen können. Selbst aber, wenn wir zugestehen würden, dass Kunst wie Architektur in einer archaisch-mythischen Sphäre wurzeln, die über die Intuition erfahren wird, so liegt dem Bewußtsein dieser Idee bereits eine Theorie zugrunde, welche das Verfahren legitimiert. Architekten haben immer, von Vitruv über Alberti, Schinkel, Semper, Le Corbusier bis zu Venturi, Koolhaas und Eisenman, Architekturtheorien aufgestellt. Architekturtheorie kann natürlich nicht einfach die Summe dieser Theorien sein. Sie argumentiert vielmehr als Reflexionswissenschaft auf einer Metaebene mit dem Ziel, Grundlagen der Architektur zu formulieren. In diesem Sinne begreifen wir Architekturtheorie als eine kritische Architekturphilosophie. Sie übernimmt damit auch die Funktion einer Deutungsmacht. Im Raum der Theorie wird entschieden, was als Architektur gelesen und wie es gelesen wird.
Anhand von Vitruv, Alberti, Laugier bis hin zu Hannes Meyer, Le Corbusier, Robert Venturi, Charles Jencks und Peter Eisenman sollen zentrale architekturtheoretische Begriffe wie Moderne, Postmoderne, Dekonstruktivismus oder Ornament, Stil, iconic turn, Typologie und Maschinenästhetik geklärt werden. Die Vorlesungen verstehen sich als Einführung in die Architektursemiotik, Architekturphänomenologie, Architektursoziologie und Architekturpsychologie.
Die Vorlesungen werden im Sommersemester 2006, erweitert um Seminare, fortgesetzt und mit einer schriftlichen Prüfung abgeschlossen.

Zeit:Freitags, 11.00 bis 12.30 UhrHörsaal A, Marienstraße 13Hinweise:Richtet sich an:AGrundstudiumtop

 

Wroclaw/Breslau

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
4 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Dr.-Ing. Norbert Korrek

Zu den wichtigsten öffentlichen Ereignissen zwischen den beiden Weltkriegen zählt die Ausstellung »Wohnung und Werkraum« von 1929, zu der in Breslau-Grüneiche eine Werkbundsiedlung, die zweite nach der Weissenhof-Siedlung in Stuttgart, gehörte. Diese Bauausstellung leistete einen vielbeachteten Beitrag zu einem der wesentlichsten Programmpunkte des Neuen Bauens: die sinnvolle Verbindung von Kleinstwohnungen mit Gemeinschaftseinrichtungen. Zudem errichtete Hans Scharoun, prominentes Mitglied der schlesischen Landesgruppe des Deutschen Werkbundes, hier ein Ledigenwohnheim, das zu den Klassikern der modernen Architektur zählt.
Die Breslauer Ausstellung kann auch als spätes Vermächtnis von Hans Poelzig gesehen werden. Ihm war es nach der Jahrhundertwende gelungen, eine existierende Kunstschule zur renommierten Akademie für Kunst und Kunstgewerbe zu entwickeln. Obwohl deren Erziehungssystem eher einen Gegenpol zum späteren pädagogischen Prinzip des Bauhauses bildete, bewarb sich Walter Gropius um Poelzigs Nachfolge, als dieser 1916 nach Dresden ging. Der Ruf nach Breslau ging jedoch an August Endell. Endells Berufung ebnete Gropius ein Stück seines Weges nach Weimar, da für die Nachfolger von van de Velde in Weimar nun nur noch Hermann Obrist und er selbst im Gespräch waren. Das Bauhaus erreichte Breslau dennoch. Nach der Übernahme des Direktorats durch Mies van der Rohe gingen Oskar Schlemmer und Georg Muche an die Breslauer Akademie, die aber bereits 1932, also noch früher als das Bauhaus, geschlossen wurde.
Als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde aus Breslau, der größten deutschen Stadt östlich von Berlin, das polnische Wroclaw. Ein dramatischer Bruch, der bis heute Spuren im Stadtbild zurück gelassen hat. Zunehmend wird heute die deutsche Vergangenheit der Stadt als Teil einer besonderen lokalen Identität empfunden. Diesen Prozeß nachzuzeichnen ist Ziel des Seminars, das auch eine Exkursion nach Wroclaw unternehmen wird.

Zeit:Montags, 11.00 bis 12.30 UhrRaum 108, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Str. 8Hinweise:Leistungsnachweis: TestatBemerkung:Leistungen: Referat mit schriftlicher Ausarbeitung und Teilnahme an der ExkursionRichtet sich an:AGrundstudiumtop

 

2010 [zweitausendzehn]

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
3 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Dr.-Ing. Norbert Korrek

Das Seminar eröffnet eine Reihe von Lehrveranstaltungen, die darauf ausgerichtet werden, den 150. Geburtstag der Bauhaus-Universität Weimar vorzubereiten. Im Herbst 1860 begann mit der Gründung der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule durch Carl Alexander die wechselvolle Entwicklung des einzigartigen Profils der heutigen Weimarer Bildungseinrichtung, das Architektur, Bauingenieurwesen, Gestaltung und Medien umfasst. Der Begriff »Bauhaus« im Namen der Universität steht programmatisch für Experimentierfreudigkeit, Offenheit, Kreativität, Nähe zur industriellen Praxis und Internationalität.
1. Szenario: Im August 1945 wurde der Architekt Hermann Henselmann durch die Thüringer Landesverwaltung mit der Reorganisation der Weimarer Hochschule beauftragt. Bei der Erarbeitung des neuen Bildungsprogramms lag es nahe, sich auf die 1930 abgebrochenen Traditionen zu besinnen. Die Idee, an das Wirken des Bauhauses anzuknüpfen, verband Henselmann mit der Aufgabe, die Probleme des Wiederaufbaus zu lösen.
Diplomarbeiten waren der Abschluss und wohl auch der Höhepunkt in der Ausbildung von Architekten an der Staatlichen Hochschule für Baukunst und bildende Künste (1946-1950) und der späteren Hochschule für Architektur (1950-1954) in Weimar. Sie widerspiegelten programmatisch das Ringen um neue Architekturkonzepte in der Sowjetischen Besatzungszone und der frühen DDR. An Hand von Semester- und Diplomarbeiten soll diese Debatte, die von der Erneuerung des Bauhaus-Gedankens über die Fortführung des »baumeisterliche Ideals« bis hin zur Formel »national in der Form, sozialistisch im Inhalt« als offizieller Gestaltungsdoktrin ab 1951 reichte, recherchiert und rekonstruiert werden.

Zeit:Dienstags, 9.15 bis 10.45 UhrRaum 003, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Str. 8Hinweise:Einschreibung erforderlich: Sekretariat der ProfessurVoraussetzungen: Voraussetzungen: VordiplomLeistungsnachweis: TestatRichtet sich an:AHauptstudiumtop

 

Henry van de Velde: „... es genügt schon, ein vernünftiges Wesen zu sein.“

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
3 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Dr.-Ing. Norbert Korrek

In den Weimarer Entwürfen und Bauten offenbart sich das neue Kunstideal, das van de Velde 1902 in dem berühmt gewordenen Fundamentalsatz seiner Ästhetik niedergeschrieben hat: „Die Vernunft und ihre Schöpfung: die Logik sind diese wenigen Prinzipien, aus denen die alten Stile entstanden sind, und darauf wollen auch wir den Stil unserer Zeit begründen.“ Als Höhepunkt seines architektonischen Schaffens hier in Weimar wurde bisher das Kölner Werkbundtheater von 1914 angesehen. Es verweist als „vollkommenes Beispiel einer plastischen Organisation des Baukörpers” auf eine Zäsur in seinem architektonischen Werk: Der Kölner Theaterbau beginnt sich durch die Betonung von Proportionen und Volumen am Neuen Bauen zu orientieren. Die Weimarer Kunstschulbauten entstanden dagegen noch am Anfang seiner architektonischen Tätigkeit. Auch wenn sie auf der Suche nach einem neuen Stil in ihrer Einheit von Funktionalität, Organismus und Ornament letztendlich dem ausgehenden Jugendstil verpflichtet bleiben, stellen sie doch den furiosen Beginn einer zunehmend auf Versachlichung ausgerichteten Gestaltungsweise van de Veldes dar.
Das Seminar beschäftigt sich mit allen Entwürfen von Henry van de Velde in seiner Weimarer Zeit. Ziel des Seminars ist es, eine kritische Würdigung dieser Arbeiten im Rahmen des Gesamtwerkes vorzunehmen sowie einen Architekturführer zu den Weimarer Bauten fertig zu stellen.

Zeit:Montags, 15.15 bis 16.45 UhrRaum 108, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Str. 8Hinweise:Einschreibung erforderlich: Sekretariat der ProfessurVoraussetzungen: Voraussetzungen: VordiplomLeistungsnachweis: TestatRichtet sich an:AHauptstudiumtop

 

speed. Bewegung und Geschwindigkeit in der Architektur

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
3 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Dipl.-Ing. Olaf Pfeifer M.A

Die Themen Bewegung und Geschwindigkeit sind aus der Architektur der Moderne, der Postmoderne und der Gegenwart nicht wegzudenken, obwohl scheinbar im Widerspruch zur eigentlich statischen Natur der Bauwerke. Schon die Meister des Barock bemühten sich, diese Gegensätze aufzulösen, bis das Thema in der Moderne dann mit aller Macht durchbrach. Es mehrten sich dynamische Linien und Flächen, fließende Räume und Analogien zu Schiff und Automobil. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Ansätze, um Bewegung und Geschwindigkeit in architektonischen Raum zu übersetzen. Parallel zur zunehmenden Dynamik wuchs die Erkenntnis, dass die Geschwindigkeit auch unsere Wahrnehmung des Raumes verändert. Das Seminar beschäftigt sich parallel zum Entwurf für das Autobahnmuseum A71 mit verschiedenen theoretischen Ansätzen zum Thema Bewegung und Geschwindigkeit in der Architektur, als auch mit den architekturpraktischen Ergebnissen dieser Ansätze.

Zeit:Dienstags, 15.15 bis 16.45 UhrRaum 105, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Str. 8Hinweise:Einschreibung erforderlich: Sekretariat der ProfessurVoraussetzungen: Voraussetzung: Vordiplom, Zulassung zum StudiumLeistungsnachweis: TestatBemerkung:Richtet sich an: Masterstudiengang Architektur - Advanced Architectural Design, Media ArchitectureRichtet sich an:A (FG A, Grundlagen), Master A, MasterMedia ArchitectureHauptstudium, Master

 

Architekturtheorie III

Filmbilder der Stadt – architektonische und kinematografische Notationen

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
3 Credits

Professur Entwerfen und Architekturtheorie

M.Sc.[Arch], Dipl.Ing. Chris Dähne

„Die Erkenntnis der Städte ist an die Entzifferung ihrer traumhaft hingesagten Bilder geknüpft“.
(Siegfried Kracauer)


Seminarbeschreibung_
Mit dem Siegeszug des Kinos im 20.Jahrhundert gehören Städte, reale oder fiktive, zu den häufigsten Schauplätzen und damit Lebens-Räumen des Films.
Filmische Stadtansichten sind immer Stadterfindungen. Als solche fundieren sie das Wahrnehmungsdispositiv Stadt, das den multiperspektivischen Zusammenhang aus Stadt – Sujet, Figurenperspektive, narrativer Perspektive und Perspektive des Zuschauers herstellt.
Bei den Stadterfindungen geht es immer um eine künstlich initiierte Raum–Zeit und um den Handlungsraum, der zur städtespezifischen Reflexion und Zeichen für historische und soziale Gegebenheiten wird.

Seminaraufgabe_
Im Vordergrund des Seminars steht die zentrale Frage: Gibt es den Charakter einer Stadt?
Um diese Frage beantworten zu können, werden von den exemplarisch gewählten Filmbildern der Städte Berlin, Moskau, Paris, Rom, London und New York der 60er Jahre, Filmprotokolle angefertigt, welche die künstlichen Stadt-Realitäten aufzudecken versuchen.
Das Ziel der architektonischen und kinematografischen Analyse liegt in der Erforschung der Methodik der Inszenierung filmischer Stadträume, welche Perspektiven auf die Architekturen und Sichtweisen der Städte im Film generiert.

Zeit:Mittwochss, 9.15 bis 10.45 Uhr
Raum 114, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Str. 8
Hinweise:Einschreibung erforderlich: Sekretariat der Professur
Voraussetzungen: Voraussetzung: Vordiplom, Zulassung zum Studium
Leistungsnachweis: Testat
Richtet sich an:A (FG A, Grundlagen), Master A, MasterMedia Architecture
Hauptstudium, Master

top

Bilder der Welt –Themenparks in Zeiten der Globalisierung

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
3 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Vertr.-Prof. Dr. Jörg H. Gleiter M.S.
Dr.-Ing. Norbert Korrek

Im Zeitalter der umfassenden Medialisierung kommt der Kulturindustrie in Form der Massenmedien und des Massentourismus eine zentrale Bedeutung zu. Vergnügungsparks und künstliche Erlebniswelten haben sich zu einem bedeutsamen sozio-ökonomischen Faktor entwickelt. So gelten Themenparks in der Tourismusforschung als internationaler Wachstumsmarkt. Aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass sich Themenpark-Ferien künftig auch in Europa zu einer neuen Form des Spezialtourismus mit wachsender Bedeutung entwickeln werden. In der Ferienwelt von morgen werden Themenparks zu den Motoren der Freizeitmobililtät gehören - regional, national und international.
Das Seminar beschäftigt sich mit einer Analyse von Entwicklungstrends japanischer Themenparks. Im Mittelpunkt steht die Frage, inwiefern sich diese ausschließlich als Ausdruck der spezifisch japanischen Freizeitgesellschaft verstehen lassen, oder ob sie auch und gerade in Zeiten der Globalisierung in andere lokale Freizeitkulturen Einzug halten werden.
Im Zusammenhang mit der »2005 Field Excursion to Japan« ist es möglich, eine Fachprüfung (4 SWS/6 Credits) abzulegen.
Leistungen: Regelmäßige Teilnahme, Referat mit anschließender schriftlicher Ausarbeitung

Zeit:Dienstags, 13.30 bis 16.45 UhrRaum 110, Hauptgebäude, Geschwister-Scholl-Str. 8Hinweise:Einschreibung erforderlich: Sekretariat der ProfessurVoraussetzungen: Voraussetzung: VordiplomLeistungsnachweis: Fachprüfung (Testat/ Note)Richtet sich an:AHauptstudiumtop

 

Theming oder die Thematisierung in der Architektur

Seminar 2 SWS
(wahlobligatorisch)
2 Credits
Professur Entwerfen und Architekturtheorie

Vertr.-Prof. Dr. Jörg H. Gleiter M.S.

Die Produktion von Raum (Lefebvre) ist immer auch eine mediale Praxis, die die Produktion von Bildern betreibt. Angefangen vom Labyrinth des Daidalos und die Inszenierung des Heiligen und Profanen in den Kirchen (Barock) und den Repräsentationsbauten (3. Reich), über die Choreographie der Arbeit in den Fabriken der Gründerzeit (AEG und Peter Behrens) bis zur Inszenierung des modernen Lebens in den Weltausstellungen (London 1851), der Inszenierung der Heimat in den Reichsautobahnprojekten und den „Medienmärkten“ heute: Architektur ist Instrument medialer Vermittlung, und das nicht nur in den Bauten für die Künste wie Museen, Bühnenbildern und Filmarchitekturen. Architektur ist das Massenmedium schlechthin, als inszenierte Welt thematisiert sie das Leben.
Das Projektmodul findet vom 24.10 bis 4.11.2005 statt und bietet eine theoretische Einführung in den Themenkomplex der „Thematisierung“ und des „theming“ in der Architektur. Begleitet wird dieses von einer medialen Umsetzung in einem konkreten Entwurf.

Zeit:Termine werden über Aushang bekannt gegeben.Hinweise:Voraussetzungen: Voraussetzung: Zulassung Masterstudiengang MediaArchitectureRichtet sich an:A, Master A, FG Theorie/Geschichte, Master Media Architecture, TheoriemoduleMaster, Hauptstudiumtop