Franziska Mühlbauer, Bachelor-Thesis 2018
Aktuell entstehen in verschiedenen Städten ganze Areale, die sich als Neubauprojekte in ihrer Struktur und architektonischen Gestaltung mehr oder weniger an historischen Zuständen orientieren. Als Bezeichnung derartiger Projekte hat sich im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff „Neue Altstadt" durchgesetzt.
Der Ansatz, eine Altstadt unabhängig von bestehender historischer Bausubstanz zu erschaffen, ist gerade auch auf dem Dom-Römerberg- Areal in Frankfurt am Main zu beobachten. Als Grundlage des Projektes dient der mittelalterliche Stadtgrundriss im Zustand vor der Kriegszerstörung 1944. Der Fokus dieser Thesis liegt auf einer Konzeptanalyse des Neubauprojektes, eine Diskursanalyse wurde bewusst nicht vertiefend behandelt.
Die Umsetzung der „Neuen Altstadt" auf architektonischer Ebene wurde anhand von drei Häusern exemplarisch untersucht. Diese wurden wegen ihrer unterschiedlichen Ansätze, ob und inwiefern sie auf historische Vorbilder zurückgreifen, beziehungsweise diese neu interpretieren, ausgewählt. Unterschieden wird dabei zwischen den Kategorien einer Rekonstruktion, von den Initiatoren als „schöpferische Nachbauten" bezeichnet, einem frei historisierenden Neubau und einen modernistischen Neubau. Der Braubachstraße kommt in diesem Ensemble eine Sonderstellung zu: Während sich die übrigen Gebäude der Neubebauung auf einen mittelalterlichen Stadtgrundriss berufen, wird an dieser Stelle auf den modernen des frühen 20. Jahrhunderts zurückgegriffen. Die besondere Rolle dieses Straßenzuges wird anhand einer weiteren Gebäudeanalyse beispielhaft erläutert.
Betreuung: Vertr.-Prof. Dr. phil. habil. Eva von Engelberg, Dr. phil. Dipl.-Ing. Ulrike Kuch