Was wäre, wenn drei Arbeitstage pro Woche die Norm wäre? Wenn immer mehr Aufgaben automatisiert werden könnten und nicht mehr von Menschen ausgeübt werden müssten, würde Freizeit überwiegen.
Zusammen mit sieben weiteren Projekten aus dem Entwurfsstudio »(Cautionary) Tales of disappearing Offices« zeigt diese Thesis ein Zukunftsszenario für eine Zeit nach drastischen Veränderungen unseres Arbeitsumfeldes. Die Planung der Szenarien warf »Wicked Problems« auf, wie sie Rittel und Webber definiert haben. Der akademische Kontext bot ein sicheres Umfeld zum Austesten verschiedenster Antworten darauf.
Wer einen Blick in The Take Times wirft, interagiert direkt mit dem erschaffenen Szenario. Die Zeitung erscheint im Juni AW (After Work) 22. Nach und nach ergibt sich durch die Artikel ein Bild davon, wie das Leben aussieht, das die Menschen im Szenario führen, wie ihre Wohnorte aussehen und welche Konflikte entstehen. In verschiedenen Ressorts werden mal sehr persönliche Einblicke gegeben oder historische Hintergründe erklärt - hier und da ist eine Hommage an die anderen Projekte des Studios und ihre alternativen Szenarien eingeflochten. Was man unter einem Hobby versteht, hat sich grundlegend verändert: Ohne den Druck der Existenzsicherung würden sich Menschen erlauben, Aktivitäten nachzugehen, nach denen sie sich tatsächlich sehnen. Das kann so einfach wie der Genuss von entspannenden Tönen im Infraschall-Bereich sein oder so weitreichend wie die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Als Beilage in »The Take Times» erläutert das Magazin »Observations«, wie das Studio als Think Tank zusammen gearbeitet und wie Narrative durch den spekulativen Entwurfsprozess geleitet haben.
Lara Schuster, Master-Thesis 2021
Betreuung:
Prof. Dr.-Ing. habil. Jasper Cepl, Professur Theorie und Geschichte der modernen Architektur
Prof. Ph.D. Lara Schrijver, University of Antwerp, Faculty of Design Sciences
Dipl.-Ing. Kirsten Angermann, Professur Denkmalpflege und Baugeschichte