Im vergangenen Jahr haben wir uns intensiv mit dem Einfluss des Bauhauses in Indien beschäftigt. In einem interdisziplinären Ansatz wurde insbesondere die zentrale Rolle von Walter Gropius herausgearbeitet, der über seine Schüler Habib Rahman und A.P. Kanvinde die architektonische Moderne entscheidend vorantrieb. Gemeinsam formten sie eine neue architektonische Identität, die von der ersten Generation indischer Architekten geprägt wurde. Ihre Werke, Symbole einer tiefgreifenden Ära des Wandels, legten den Grundstein für eine Bewegung, die eine Generation definierte und das postkoloniale Narrativ der Nation maßgeblich beeinflusste.
Im herausfordernden Kontext der postkolonialen Ära wurden diese Pioniere der Moderne zu Schlüsselfiguren beim Aufbau eines mutigen, dynamischen und kompromisslos modernen Indiens. Ihre Beiträge verbanden die Bestrebungen einer jungen Nation mit einer globalen Vision architektonischer Modernität.
Sneha Singh und Marc Kratzer präsentierten erfolgreich ein Poster auf der Konferenz der Society of Architectural Historians in Albuquerque, New Mexico, die vom 17. bis 21. April 2024 unter dem Motto „Projects in Process“ stattfand. Anschließend nahm Jorik Flohr vom 3. bis 5. Juli 2024 am Deleuze & Guattari Camp an der TU Delft teil, das dem Thema Intelligence, Instituting, and Archiving" gewidmet war.
Am 25. Oktober 2024 organisierten wir als Team einen eintägigen Workshop an der Stiftung Bauhaus Dessau, um die Ziele des Projekts kritisch zu reflektieren, die bestehende Literatur zu analysieren und gemeinsam mit Nachwuchswissenschaftlern und Mitarbeitern des COOP Design Research Programms die nächsten Schritte zu planen.
Eine wesentliche Phase des Projekts erreichte ihren Höhepunkt während des Besuchs von Pappal Suneja am Department of History, Theory, and Criticism of Architecture am Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge, vom 16. September bis 17. Oktober 2024. Der Aufenthalt umfasste eine intensive Archivstudie, Seminardiskussionen sowie die Präsentation der Ergebnisse des Fellowships im Rahmen des Visiting Scholar-Programms des MIT.
In retrospektiver Betrachtung der kontinuierlichen Entwicklung der indischen Architekturlandschaft manifestiert sich das Erbe des Bauhauses als lebendiges Zeugnis für die transformative Kraft von Ideen, welche Grenzen überwinden. Die Echos der Moderne hallen durch die Straßen indischer Städte und vergegenwärtigen die unauslöschlichen Spuren, welche Gropius und seine Schüler hinterlassen haben. Ihr Werk inspiriert weiterhin und unterstreicht die tiefgreifende Rolle der Architektur in der Gestaltung von Geschichte und Identität.