Vier Mitglieder des »Department of Engineering Services« des »Ministry of Works and Human Settlement« des Königreichs Bhutan reisten für einen gemeinsamen Workshop nach Weimar. Sie besuchten Wissenschaftler des Bauhaus-Instituts für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is) und der Professur Bauchemie und Polymere Werkstoffe. Der Workshop fand vom 19. bis 26. April 2015 im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Anbahnungsprojektes statt.
Ziel des Workshops war es, den formellen Start des Anbahnungsprojektes zu gestalten, das vom BMBF im Rahmen der Initiative zur Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern im asiatisch-pazifischen Raum gefördert wird. Das Vorhaben, das an der Juniorprofessur Urban Energy Systems angesiedelt ist, befasst sich mit den Potentialen zur nachhaltigen Wärmedämmung unter den alpinen Klimabedingungen Bhutans. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der derzeitige Gebäudebestand in Bhutan durch eine fehlende Wärmedämmung sowie hohe Infiltrationsraten durch schlecht abgedichtete Fenster und Türen charakterisiert ist.
Die Gäste aus Bhutan haben auf dem Workshop den augenblicklichen Stand ihrer Forschung zum bhutanischen Gebäudebestand und den lokal verfügbaren Baumaterialien präsentiert, während die Wissenschaftler der Bauhaus-Universität Weimar einen Überblick über bauphysikalische Zusammenhänge sowie die derzeitigen Technologien und Standards für die Charakterisierung von Baumaterialien und die Ermittlung der Energieeffizienz von Gebäuden gegeben haben. Ergänzt wurde dies durch die Demonstration von Messaufbauten für die Bestimmung von Wärmedurchgangskoeffizienten und die Bewertung der Luftdichtheit von Gebäuden mit gemeinsamer Auswertung der Messergebnisse. Über den Besuch der Labore der beteiligten Professuren und der Materialforschungs- und -prüfanstalt an der Bauhaus-Universität Weimar (MFPA) konnte den Gästen ein Einblick in die Forschungsmöglichkeiten in Weimar gegeben werden. Mit Blick auf eine energieeffiziente Bauweise wurden Gebäude in Frankfurt und Weimar besichtigt und mit Industriepartnern mögliche Produktionsprozesse für Wärmedämmmaterialien in Bhutan erörtert. Einen besonderen Einblick in die Entwicklungsphilosophie des Landes gewährte der beim Jahresrückblick des Bauhaus-Instituts für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is) gehaltene Vortrag der Gäste zum Thema Bruttonationalglück.
Aufbauend auf den Erkenntnissen des Workshops wurde ein Programm für die weitere Zusammenarbeit ausgearbeitet. Diese wird den Austausch von Personen sowie Vor-Ort Untersuchungen an Gebäuden in Bhutan, die Entwicklung und Auswertung von Ansätzen zur Verbesserung der thermischen Gebäudehülle und gegebenenfalls erste Laborstudien umfassen. Der nächste Workshop wird im September 2015 in Thimphu, Bhutan stattfinden. Im Anschluss an den Workshop wird ein umfangreiches Gebäudemonitoring in Bhutan hinsichtlich thermischer Eigenschaften, Luftdichtheit und Raumklima angestrebt. Diese Untersuchungen erfolgen in Zusammenarbeit von Nachwuchswissenschaftlern des Department of Engineering Services und der Fakultät Bauingenieurwesen. Perspektivisch rückt hierbei die Auseinandersetzung mit der Entwicklung von ortsspezifisch angepassten Dämmstoffen in den Fokus der Zusammenarbeit.
Kontakt:
Prof. Dr. Mark Jentsch
Tel.: +49 (0) 36 43/58 46 32
E-Mail: mark.jentsch[at]uni-weimar.de
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