Der Laden Kontor&Stift befindet sich im »Dornröschenschlaf«, der Tonraum entwickelt ein regelmäßiges Livestream-Format und der Maschinenraum repariert ausrangierte Laptops. Wie die studentischen Initiativen in Weimar auf die aktuelle Situation reagieren? Sie erfinden neue Formate und warten darauf, dass sie ihr gewohntes Engagement wieder aufnehmen können.
Der Maschinenraum reagiert mit Know-How
Inspiriert durch Medienberichte und eigene Erfahrungen sammeln die Studierenden der Initiative Maschinenraum alte Hardware, um diese zu reparieren und Schülerinnen und Schülern, aber auch Studierenden zur Verfügung zu stellen: »Bei uns landen immer mal defekte oder aussortierte Laptops, die wir wieder nutzbar machen. Wir testen gerade verschiedene Softwarelösungen, um einen guten Kompromiss zwischen Benutzerfreundlichkeit und Ressourcenverbrauch zu finden«, sagt Aurora Dementjewa. Personen, die keinen Zugang zu einem Computer haben, diesen aber dringend benötigen, können sich unter maschinenraum-laptops[at]m18.uni-weimar.de melden. Über einen Aufruf wurden bereits mehrere Laptops gesammelt, über weitere Hardware-Spenden freut sich die Initiative.
Das PORT Magazin arbeitet an der PORT 2020 und Merchandise-Artikeln
»Durch die Corona-Pandemie sind wir hauptsächlich in unserer Arbeitsweise eingeschränkt. So mussten wir uns etwas umstrukturieren, um mehr auf digitale Möglichkeiten der Kommunikation und Zusammenarbeit zurückzugreifen«, so Luise Wolter vom PORT Magazin, das auch dieses Jahr zur summaery publiziert wird und einen Überblick über Projekte der Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar aus allen Fakultäten und Semestern verschafft. Aktuell steht das Team vor der Herausforderung, die notwendige Finanzierung zu generieren: »Um uns nicht nur von den Förderungen tragen zu lassen, haben wir beschlossen, selbst aktiv zu werden und auf die Unterstützung der PORT-Liebhaber zu zählen. Wir planen, Merchandise zu verkaufen und den Erlös in die Produktion des Magazins zu stecken.«
Bauhaus.FM sendet jetzt montags, donnerstags und samstags
Der von Studierenden in Zusammenarbeit mit der Professur für Experimentelles Radio betriebene Radiosender Bauhaus.fm hat sein Programm deutlich ausgebaut und sendet jetzt an mehreren Wochentagen. Michael Wilde sieht das Radio auch aktuell als Medium, das Menschen in der Isolation zusammenbringen kann: »Als ein Medium, das audiobasiert ist, dringt das Radio zu den Hörerinnen und Hörern durch wie kein anderes. Als experimentelle Radioinitiative verstehen wir das Radio als eine Kraft, die es schafft, isolierte Personen zusammenzubringen, denn genau an diesem Zusammengehörigkeitsgefühl mangelt es vielen Personen im Moment.« Und auch inhaltlich setzt sich die Initiative mit der Pandemie auseinander: Einige Mitglieder befinden sich gerade außerhalb Deutschlands – diese persönlichen Perspektiven auf die Krise aus unterschiedlichen Kontinenten sollen in das Programm mit eingebunden werden.
s140 und Kontor&Stift warten auf die Wiedereröffnung der M18
»Der Laden wird, wenn auch geschlossen, von uns regelmäßig besucht – ähnlich wie während der vorlesungsfreien Zeit«, so Anna Leidenfrost, Johanna Bänsch und Olaf Kammler von Kontor&Stift. »Wir schauen dann dort nach, dass kein Produkt verfällt.« Dringende Bestellungen nimmt das Team derzeit gern per E-Mail auf, diese können dann unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregelungen abgeholt werden. Dementsprechend erfolgt die Bezahlung momentan per Rechnung. Auch in Zukunft, wenn der Laden wieder öffnen kann, soll kontaktloses Bezahlen generell möglich sein. Um auf eine mögliche Öffnung vorbereitet zu sein, werden aktuell außerdem für die ehrenamtlichen »Schichtler« Mundschutzmasken gesucht, vorzugsweise aus waschbaren Baumwollmaterialien (wer hier aushelfen kann, meldet sich bei der Initiative per E-Mail an kontor.stift[at]gmail.com). Auch das Café s140 ist natürlich geschlossen, spendet seine Lebensmittelvorräte mit begrenzter Haltbarkeit und wartet darauf, wieder öffnen zu dürfen: »Das Café ist wichtig für das soziale Leben der Studierenden und die M18 ein Treffpunkt für alle. Es herrscht eine gähnende Leere im Haus und im Garten – der soziale Austausch liegt im Dornröschenschlaf«, stellen die Vertreterinnen und Vertreter der Initiative fest.
Aus diesem Grund entsteht mit der virtuellen M18 aktuell auf einem Discord-Server ein ersatzweiser oder auch neuer Anlaufpunkt für Studierende. Die Initiatorinnen Anna-Lena Öhmann und Beatrice Girth rufen explizit alle Studierenden dazu auf, diese für sich zu nutzen: »Man kann dort gemeinsam feiern, kochen, arbeiten oder sich einfach austauschen.« Auch der HfM-StuRa-Vorsitzende Tim Model hebt die soziale Komponente des Engagements hervor: »Viele der Initiativen leben von persönlichem Miteinander. Ich denke, nicht alles kann digital und online abgefangen werden – ich bin aber zuversichtlich, dass die Studierenden miteinander in Kontakt bleiben. Genau das ist in der derzeitigen Lage schon eine gute Hilfe für Viele.«
»Sich an die gegenwärtigen Umstände anzupassen, ist für die studentischen Initiativen mal einfacher, mal komplizierter«, fasst Julien Breunig aus dem Referat Initiativenkoordination des StuKo die Situation des studentischen Engagements im Sommersemester noch einmal zusammen. »Viele Veranstaltungen sind nicht in der gewohnten Form umsetzbar. Aber aufgelöst hat sich natürlich keine Initiative – alle warten auf ihre Chance, wieder loslegen zu können oder haben bereits Wege gefunden, weiter aktiv zu sein.«
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