Im Rahmen der Werkstein- und Terrazzotage Ende Januar 2017 in Berlin wurden Dipl.-Ing. Christoph Kulle und Prof. Dr.-Ing. Andrea Osburg für die »Entwicklung besonderer Effekte bei der Behandlung von Oberflächen aus Betonwerkstein und Micro curling Terrazzi« mit dem Betonwerksteinpreis für Innovation ausgezeichnet. Dieser Preis wird alljährlich von der Bundesfachgruppe »Betonwerkstein, Fertigteile, Terrazzo und Naturstein« des ZDB verliehen.
Innerhalb eines AiF Projekts wurde an der Professur Bauchemie und Polymere Werkstoffe ein neuartiges zementgebundenes Bodensystem mit gestalteter Oberfläche entwickelt. Im Vergleich zu herkömmlichen Technologien besteht die Innovation dieses Bodenbelags in einem geringeren Herstellungs- und Kostenaufwand bei einer vergleichbaren Ästhetik.
Hierfür wurde ein fließfähiger Gussterrazzo mit einer geringen Schwindneigung, einer ausreichenden Festigkeit und einem hohen Verschleißwiderstand entworfen. Ein weiteres Ziel war, die Dauerhaftigkeit des gestalteten Bodenbelags gegenüber physikalischen und chemischen Einwirkungen durch eine Oberflächenvergütung zu erhöhen ohne die Oberflächengestaltung negativ zu beeinflussen.
Mehrstufiges Analyseverfahren
Grundlage waren Untersuchungen der Konsistenz, von Druck- u. Biegezugfestigkeiten, des Schwin-dens bzw. Quellens, des Verschleißwiderstands und der Verarbeitbarkeitszeit. Ergänzt wurde dies durch Korngrößenanalysen, um eine Optimierung der Sieblinien vorzunehmen. Die Mischungszu-sammensetzungen (Zement-, Gesteinskörnungs-, Zusatzmittelanteil, Sieblinie) wurden variiert, um eine Optimierung zu erzielen. Es wurden zwei Mischungen mit den Gesteinskörnungen Gneis bzw. Granit entwickelt, welche die vorgegebenen Zielgrößen einhalten.
Um den ästhetischen Ansprüchen zu genügen, wurden verschiedene Verfahren zur Oberflächengestaltung untersucht. Im Vergleich stellte sich die Gestaltung mittels Bürstens gegenüber einer Säurebehandlung und einer Gestaltung durch Matrizen als optimal heraus. Die Bürstenhaare bestehen aus Polypropylen, in welche künstliche Diamanten eingebettet sind. In diesem Verfahren erfolgt eine mechanische Entfernung der Zementhaut. Dadurch wird die farbige Gesteinskörnung freigelegt und eine leicht strukturierte Oberfläche erzeugt.
Die Dauerhaftigkeit der Oberfläche gegenüber chemischen und physikalischen Einwirkungen wird durch eine mehrstufige Oberflächenbehandlung erzeugt. Die Oberfläche ist im Ergebnis wasser- und schmutzabweisend, aber auch beständig gegenüber handelsüblichen Reinigungs- und Pflegemitteln.
Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Chem. Andrea Osburg
Bauhaus-Universität Weimar
F. A. Finger-Institut für Baustoffkunde (FIB)
Professur Bauchemie und Polymere Werkstoffe
Tel. +49 (0) 36 43 58/47 13
E-Mail: andrea.osburg[at]uni-weimar.de
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