Unter Federführung der Professur Energiesysteme an der Bauhaus-Universität Weimar entstand in Apolda ein nachhaltiges Wasserstoff-Versorgungssystem für die Vereinsbrauerei der Thüringer Kreisstadt . Am 26. April 2024 können Interessierte die Wasserstoffanlagen von 13 bis 17 Uhr erstmals öffentlich besichtigen. Ergänzend vermittelt eine Pop-Up-Ausstellung auf dem Brauereigelände Hintergrundinformationen zur Elektrolyse und der Bedeutung von Wasserstoff als Energieträger. Der Eintritt ist frei.
Gemeinsam mit seinem Team an der Professur Energiesysteme und weiteren acht Forschungspartnern treibt Prof. Mark Jentsch die Energie- und Mobilitätswende in Thüringen weiter aktiv voran. Nach zweieinhalb Jahren Entwicklungszeit präsentieren die Projektpartner kommenden Freitag Prototypen einer neuartigen Wasserstofftankstelle und erläutern, wie die nachhaltige Produktion und Speicherung von Wasserstoff gelingen kann. Das Projekt wurde im Rahmen des Forschungsvorhabens h2well-compact realisiert und wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ziel ist es, die dezentrale Wasserstofferzeugung und -Anwendung in der Mobilität zu erproben. Hierfür wurden kompakte Systeme entwickelt, die in ihrer Größe anpassungsfähig sind.
Wasserstoff mit Wasserkraft aus der Ilm
An der Kleinwasserkraftanlage in Oberroßla wird erneuerbarer Strom erzeugt. Dieser wird vor Ort von einem Elektrolyseur genutzt, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten. Der Wasserstoff wird anschließend in einen mobilen Speicher gefüllt und zur rund drei Kilometer entfernten Vereinsbrauerei Apolda transportiert. Auf dem Brauereigelände befindet sich eine Wasserstoff-Tankstelle. Hier wird ein Brennstoffzellen-Gabelstapler betankt, der Leergut transportiert. »Das System soll aufzeigen, wie ein dezentrales Wasserstoffversorgungssystem funktionieren kann und ist übertragbar auf größere Erneuerbare-Energien-Anlagen wie Windparks«, erläutert Prof. Jentsch.
Für die Besucher*innen des Wasserstofftages wird es jeweils um 14, 15 und 16 Uhr einen Shuttlebus zwischen den beiden Standorten geben. Zur Verfügung steht hierfür ein wasserstoffbetriebener Stadtbus der Stadtwirtschaft Weimar GmbH.
Pop-up Ausstellung zum Mitmachen
Doch wie entsteht eigentlich Wasserstoff? Von der Imaginata e.V., dem Jenaer Experimentierraum für die Sinne, wurde im Rahmen des Projektes eine Pop-up-Ausstellung zum Thema »Wasserstoff – Energiespeicher der Zukunft?« entwickelt. Die ausgestellten Exponate laden zum spielerischen Erkunden der Themen »Energie« und »Wasserstoff« ein, bieten aber auch einen Überblick, welche Rolle Wasserstoff in Zukunft für eine CO2-neutrale Wirtschaft spielen kann. Zu erleben sind die Mitmachstationen im Sudhaus der Vereinsbrauerei Apolda.
Wasserstofftag Apolda
- H2 für die Brauerei
26. April 2024, 13 bis 17 Uhr
Vereinsbrauerei Apolda GmbH,
Topfmarkt 14, 99510 Apolda
An dem Vorhaben sind neben der Professur Energiesysteme der Bauhaus-Universität Weimar die WIR!-Bündnispartner Kyros Hydrogen Solutions GmbH, Energieversorgung Apolda GmbH, Fraunhofer IKTS Hermsdorf, Höschel & Baumann Elektro GmbH, Imaginata e.V., IMG Electronic & Power Systems GmbH, MAXIMATOR GmbH und Rießner-Gase GmbH beteiligt. Assoziierte Partner sind die Stadt Apolda, die eurocylinder systems AG und das EnviroConsult Ingenieurbüro. Außerdem werden die Verbundpartner durch die Vereinsbrauerei Apolda GmbH und die MV Fördertechnik GmbH bei der Umsetzung des Systems in Apolda unterstützt.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite der Professur Energiesysteme www.uni-weimar.de/energiesysteme
Rückfragen zum Wasserstofftag sowie dem Projekt h2well-compact beantworten Ihnen gern Prof. Mark Jentsch und sein Team, Professur Energiesysteme, telefonisch unter Tel.: +49 (0) 36 43 / 58 46 59 oder per E-Mail an energie@bauing.uni-weimar.de
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