In seinem elften Jahr gab es für den Wissenschaftstag der Bauhaus-Universität Weimar eine Premiere: Erstmals präsentierten das Dezernat Forschung und die Bauhaus Research School die Veranstaltung im Livestream. Das Publikum kam nicht wie gewohnt im Oberlichtsaal zusammen, sondern schaltete sich online zu, während das Programm live aus dem Audimax übertragen wurde. Mit großem Aufwand hatte das Organisationsteam alle Vorbereitungen dafür getroffen, dass sich der Hörsaal in ein Fernsehstudio verwandeln konnte: Aus diesem wurde dann für drei Stunden am Abend des 18. Novembers eine Mischung aus Liveschalte und vorbereiteten Einspielfilmen gesendet.
Zuhause am Rechner konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer passend zum diesjährigen Thema »Wissenschaft kommuniziert« einen Gastvortrag der DFG-Vizepräsidentin Prof. Dr. Julika Griem sowie eine sich daran anschließende lebhafte Podiumsdiskussion verfolgen. Zum Auftakt der Online-Veranstaltung hatte die Universität ihre Hochschulpreise sowie die Preise für den diesjährigen Nachwuchswettbewerb vergeben.
Prof. Griem beleuchtete in ihrem aufgezeichneten Vortrag mit dem Titel »Wissenschaftskommunikation unter Beobachtung. Kulturwandel – Krisenbewältigung – Kompetenzaufbau« verschiedene Facetten eines Bereichs, der immer mehr Bedeutung gewinnt. So waren sowohl die Funktion von Wissenschaftskommunikation – Welche Probleme können und sollen mit ihr gelöst werden? – als auch die Frage danach, wer in welcher Form für die Wissenschaft sprechen kann, Thema. Ebenso ging Prof. Griem auf aktuelle Beobachtungen im Zusammenhang mit der Pandemie ein, während dieser Wissenschaftsakteure und Medien vermehrt aufeinandertreffen – häufig an exponierter Stelle. Zum Abschluss ihres Vortrags stellte sie zur Diskussion, ob und inwiefern die integrative Einbindung von Kommunikationsaufgaben in die Wissenschaft gelingen kann.
Das Podium – bestehend aus Prof. Dr. Christiane Voss (Professur Philosophie audiovisueller Medien), Jun.-Prof. Dr. Daniela Zupan (Juniorprofessur European Cities and Urban Heritage), Prof. Dr. Mark Jentsch (Professur Energiesysteme) und Universitätspräsident Prof. Dr. Winfried Speitkamp als Moderator – nahm die Ausführungen von Prof. Griem auf und diskutierte einzelne Aspekte. Auf der Bühne des Audimax erörterten die Professorinnen und Professoren verschiedene Herausforderungen von Wissenschaftskommunikation und brachten aufgrund ihrer unterschiedlichen Fachbereiche jeweils ganz eigene Perspektiven und Meinungen ein. Einig waren sich die Beteiligten, dass an der Universität permanent Wissenschaftskommunikation betrieben werde – im inhaltlichen Austausch mit den Studierenden und dem Kollegium. Zum Verhältnis von Nutzen und Aufwand von Kommunikation in die breite Öffentlichkeit, also gegenüber Laien, gingen die Ansichten jedoch auseinander.
Ein Spotlight des Wissenschaftstages lag auf dem wissenschaftlichen und künstlerischen Nachwuchs: So konnte der Elevator Pitch im Rahmen des Nachwuchswettbewerbs trotz der veränderten Rahmenbedingungen mit reger Publikumsbeteiligung umgesetzt werden. Während über die Poster der fünfzehn Teilnehmenden am Wettbewerb des Bauhaus Research School bereits im Vorfeld online abgestimmt wurde, wurden die 90-sekündigen Elevator Pitches live als Video eingespielt. Eine Stunde lang konnten die Zuschauenden dann für die beste Präsentation abstimmen. Am Ende gingen die fünf Preise an Neyde Mendoza (Publikumspreis: Bestes Poster), Johannes Breuer (Jurypreis: Bestes Poster), Aisha Aman (Publikumspreis: Bester Elevator Pitch), David Zakoth (Jurypreis: Bester Elevator Pitch) und Joshua Röbisch (Gesamtpreis der Jury: »Wissenschaftskommunikation«).
Mit den Hochschulpreisen wurden außerdem vier Studierende und eine Nachwuchskünstlerin für ihre hervorragenden wissenschaftlichen bzw. künstlerisch-gestalterischen Arbeiten ausgezeichnet. Prof. Dr. Christian Koch, Vizepräsident für Studium und Lehre, ehrte die Preisträgerinnen und Preisträger teils vor Ort, teils aus der Ferne.
Die Hochschulpreise für Studierende gingen an:
Der Hochschulpreis für Nachwuchskünstler*innen und -gestalter*innen ging an:
Das Fazit zu diesem außergewöhnlichen Wissenschaftstag war einhellig: Trotz oder gerade wegen des neuartigen Formats und auch unter Pandemiebedingungen konnten die Preise würdevoll verliehen und den Zuschauenden ein Programm auf höchstem Niveau geboten werden. Der Gastvortrag von Prof. Griem gab spannende Impulse für eine weiterführende Reflektion des Themas; die anschließende Podiumsdiskussion brachte Vertreterinnen und Vertreter verschiedenster Disziplinen zusammen und gab anregende Einblicke in die Unterschiedlichkeit ihrer Kommunikation.
Die Universität dankt allen an der Konzeption, Organisation und Durchführung des Wissenschaftstags Beteiligten. Hier seien neben den hauptverantwortlichen Kolleginnen aus dem Dezernat Forschung und der Bauhaus Research School vor allem Steven Mehlhorn (e-lab), Frank Thomas (Fakultät Medien) und Christian Massier (SCC) sowie Jens-Uwe Wagner (Fakultät Bauingenieurwesen) und Max Merkel (Universitätskommunikation) für die technische Umsetzung genannt. Nicht zu vergessen sind auch die beratende und grafische Unterstützung durch Yvonne Puschatzki und Romi Klockau (beide Universitätskommunikation).
Fotograf: Thomas Müller
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