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Blick auf „Nieuwe Dokken“ in Gent (Belgien)
Blick auf „Nieuwe Dokken“ in Gent (Belgien)
360°-Aufnahmen „Nieuwe Dokken“ in Gent (Belgien)
360°-Aufnahmen „Nieuwe Dokken“ in Gent (Belgien)
360°-Aufnahmen „Superlocal“ in Kerkrade (Niederlande)
360°-Aufnahmen „Superlocal“ in Kerkrade (Niederlande)
Erstellt: 17. Juni 2024

360°-Aufnahmen für das Forschungsprojekt ANCHOR gestartet

Für das Forschungsprojekt ANCHOR werden im Projektverlauf die vier Standorte in Hamburg, Helsingborg (Schweden), Gent (Belgien) und Kerkrade (Niederlande) in 360°-Rundgängen erlebbar gemacht. Die ersten Aufnahmen wurden nun in Gent und Kerkrade vom 10.-12. Juni 2024 durchgeführt.

Urbane Regionen haben zunehmend mit klimatischen Veränderungen zu kämpfen. Dazu zählen etwa lange Dürreperioden, Hitzephasen und verstärkt auftretende Starkregenereignisse. Die Auswirkungen auf das Wasserregime sind vielfältig und wirken sich etwa direkt auf den Wasserverbrauch (z.B. Verbrauchsspitzen während Hitzewellen), die Wasserverfügbarkeit (z.B. Wasserknappheit, Überschwemmungen) und die Wasserqualität (z.B. geringe Flussdurchflüsse, Versalzung von Süßwasserkörpern in Küstengebieten) aus. Hitzeinseln, Wasserstress und Überschwemmungen intensivieren den Handlungsdruck zusätzlich.

In Reaktion auf die genannten Herausforderungen, gilt es unsere Städte klimaresilienter zu gestalten. Um erforderliche Transformationsprozesse zu initiieren und zu begleiten liegt der Fokus des Forschungsprojekts ANCHOR – Anthropocene Nutrient and water Control for HOlistic resilience and Recovery auf der Planungsebene der Stadtquartiere. Mit Partnerinstitutionen in Belgien, den Niederlanden und Schweden werden intersektorale und transdisziplinäre Strategien für zukunftsfähige, stadttechnische Ressourceninfrastrukturen entwickelt und die Sektoren der Siedlungs-, Abfall- und Energiewirtschaft systemisch verknüpft. Die Voraussetzung dafür bildet die separate Erfassung von häuslichen Abwasserteilströmen. Im Mittelpunkt stehen daher Stadtquartiere in Gent (BE), Hamburg (DE), Helsingborg (SE) und Kerkrade (NL), in denen Abwasserteilströme, wie Regen-, Grau- und Schwarzwasser, bereits separat erfasst werden. Möglichkeiten der ressourcenorientierten Bewirtschaftung gilt es nun zu sondieren.

Ein zentraler Baustein von ANCHOR stellt der Wissenstransfer dar. Interessierte Kommunen sollen hierbei u.a. die Möglichkeit erhalten, sich niedrigschwellig über die Projektstandorte informieren zu können. Gelingen soll dies mit virtuellen Umgebungen eines jeden Projektstandorts. In diesem Rahmen fuhren die zwei Mitarbeiter Mario Wolf und Florian Wehking der Professur Ressourcenwirtschaft der Bauhaus-Universität Weimar für mehrere Tage zu den Projektstandorten Nieuwe Dokken (Gent) und Superlocal (Kerkrade). Ausgestattet mit einer 360°-Kamera, einer Digitalkamera, Stativen, Mikrofonen und weiteren Equipment wurde unter herausfordernden Wetterbindungen vielfältiges Bildmaterial von sogenannten Point of Interests generiert. Bei Point of Interests handelt es sich um physische Positionen, die einen guten Einblick in das vorliegende Stoffstromtrennsystem geben. Dies können etwa die Grauwassererfassung und die Schwarzwasserverwertung sein. Im Laufe des kommenden Jahres sollen alle Point of Interests virtuell erlebbar werden.