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Versuchs- und Ergebnisdarstellung (Foto: Gunter Renner)
Versuchs- und Ergebnisdarstellung (Foto: Gunter Renner)
Erstellt: 18. Januar 2015

Ernährungsweise und Biogaspotential

»Veganer fördern regenerative Energien« – so lautet die Kernaussage einer Masterarbeit, die im weiterbildenden Studiengang »Wasser und Umwelt« unter der Betreuung des TWIST++-Projektleiters Prof. Jörg Londong und seines Mitarbeiters Jürgen Stäudel erstellt wurde.

Gunter Renner untersuchte im Selbstversuch über neun Wochen Menge und Qualität der menschlichen Fäzes. Er variierte dabei im dreiwöchigen Rhythmus seine Ernährungsweise. Zunächst ernährte er sich mit normaler Vollkost mit 3.500 Kalorien, in der zweiten Phase stellte er seine Nahrung bei gleicher Kalorienaufnahme komplett auf reine pflanzliche Kost um. In der dritten Phase unterzog er sich dann einer strengen Diät mit Mischkost und 1.200 Kalorien. Begleitet wurde seine Forschung von einem Ernährungsberater und Fitnesstrainer. Durch die Untersuchung der gängigen Abwasserparameter im Labor und mit Hilfe eines Simulationsmodells ermittelte Gunter Renner die zu erwartende Menge an Biogas. Sein Ergebnis war eindeutig: Das größte Biogaspotential von Fäzes stellt sich bei veganer Ernährung ein.

Wenn die Arbeit auch außergewöhnlich ist, so steht sie dennoch exemplarisch für einige wesentliche Aspekte der Forschung: Hoher persönlicher Einsatz und unkonventionelle Methoden sind oft notwendig, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Zwar sind die Ergebnisse von Renners Studie nicht unmittelbar projektrelevant, da TWIST++ nicht das Ziel verfolgt, daraus eine Ernährungsempfehlung abzuleiten. Dennoch ist es möglich, dass sich aus diesem Wissen Anwendungsfälle für die Praxis ergeben können.

Mehr Informationen zum weiterbildenden Studiengang »Wasser und Umwelt« finden Sie hier.