Städtewachstum und schrumpfende ländliche Siedlungen – unsere herkömmlichen Wasserinfrastrukturen entsprechen längst nicht mehr aktuellen demographischen Bedingungen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Bauhaus-Universität Weimar wollen dies ändern und erforschen neue Sanitärprojekte im Verbundprojekt TWIST++.

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An der Bauhaus-Universität Weimar treffen Ingenieurwissenschaftler auf Gestalter und Designer. Warum sollte man dies nicht für eine besondere Art der Kommunikation nutzen? Um das Forschungsprojekt TWIST++ anschaulich zu erklären, haben wir drei Gestaltungsabsolventen gebeten, sich darüber mal Gedanken zu machen.

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Susi Soft, Norbert Norm und Emil Einlagig haben es nicht leicht. Susi wird direkt vom rosa Plüschklodeckel in ein NASS katapultiert, Norbert muss sich damit abfinden, dass sein geliebtes 1-Stoffstromsystem nicht mehr State-of-the-art ist und Emil ist auf seiner Campingplatztoilette sowieso »alles egal«. Was die drei Charaktere noch umtreibt, erfahren sie hier.

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Transitionswege Wasserinfrastruktursysteme

Anlage mit eingesetzten Pflanzen (Foto: TWIST++)
Anlage mit eingesetzten Pflanzen (Foto: TWIST++)
Schematischer Aufbau der Anlage (Quelle: TWIST++)
Schematischer Aufbau der Anlage (Quelle: TWIST++)
Kontrollgruppe der eingesetzten Pflanzen (Foto: TWIST++)
Kontrollgruppe der eingesetzten Pflanzen (Foto: TWIST++)
Bepflanzungsschema unter Berücksichtigung von Nährstoffkonzentrationen und Lichtverträglichkeit (Quelle: TWIST ++)
Bepflanzungsschema unter Berücksichtigung von Nährstoffkonzentrationen und Lichtverträglichkeit (Quelle: TWIST++)
Zeitplan des Projekts (Quelle: TWIST++)
Zeitplan des Projekts (Quelle: TWIST++)
Erstellt: 19. März 2015

Projekt »Greywater Goes Green« stellt Ergebnisse vor

Am 12. März 2015 präsentierten Andreas Aicher, Paul David Burkhardt und Patrick Engel, Studenten des Studiengangs Umweltingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar, die Ergebnisse ihres Masterprojekts »Greywater Goes Green«.

Der Untertitel des Projekts – Fassadenbegrünung zur integrierten Grauwasseraufbereitung für das Modellhaus Bauhaus Eins in Weimar – erklärt das Thema der Arbeit genauer: Es sollte der Prototyp einer Reinigungsanlage für Grauwasser gebaut werden, die gleichzeitig zur Fassadenbegrünung genutzt werden kann. Damit schließt die Arbeit thematisch eng an die im TWIST++-Projekt vorangetriebene Entwicklung eines Grauwasserfilters an. Mit den Betreuerinnen und Betreuern Prof. Jörg Londong, Susanne Scharf und Tonia Schmitz sorgten dann auch die TWIST++-Fachexperten für den notwendigen Wissenstransfer.

Wesentliches Element der vorgestellten Reinigungsanlage nach dem Prinzip eines vertikalen Biofilters war eine leichte Bauweise, damit die Anlage an der Fassade aufgehängt werden kann. Anspruchsvoll war auch die Auswahl der eingesetzten Pflanzen, zu denen auch eine Erdbeerart gehörte. Die Pflanzen müssen winterhart sein. Es gibt bisher nur wenige Erfahrungswerte in der Literatur, welche Pflanzen am besten ohne Erdsubstrat unter Grauwassereinfluss gedeihen. Für die interessierten Teilnehmer der Präsentation war die Feststellung interessant, dass die Pflanzen nicht zur Reinigungsleistung des Wassers beitragen. Sie dienen der Begrünung der Fassade und verbessern durch die Verdunstung von Wasser sowie Luftaustrag über die Blätter das Mikroklima.

Die präsentierte Anlage erreichte eine herausragende Reinigungsleistung von teilweise über 98 Prozent. Es sind jedoch weitere Versuche notwendig, um sie in die Praxisreife zu überführen. So sind Nebenbefunde wie Biomasseaustrag durch Trauermücken und das Wachstum von Pilzen konzeptionell zu berücksichtigen.

Clip »Rundgang Bauhaus-Universität Weimar - Siedlungswasserwirtschaft | Ressourceneffizienz«

In dem Rundgang der Bauhaus-Universität Weimar erklären Mitarbeiter eine Anlage zur Trennung von Abwasser in Grau- und Schwarwasser. Ziel dieses Projekts ist es, Energie aus den organischen Bestandteilen des Schwarzwasser über einen Bioreaktor zu gewinnen. Über den Abbauprozess im Bioreaktor können auch Rückstände von Medikamenten reduziert werden, was dieses Projekt auch interessant für Krankenhäuser macht.

Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: die drei Toilettenpapiere Susi Soft, Norbert Norm und Emil Einlagig. Und jeder von ihnen hängt fest in einem anderen Sanitärsystem. Bis er fortgespült wird ... Was Susi, Norbert und Emil auf ihrer Reise erleben, wollen sie der ganzen Welt mitteilen und zwar auf Twitter unter #twist2plus. » Lesen Sie hier die ganze Geschichte!