An Tagen wie diesen: FIB-Jahresexkursion 2023 führte nach Berlin
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum studentische Exkursionen so gern im Frühjahr unternommen werden? Ist es möglich, dass Studierende und Lehrende es leid sind, in einem Seminarraum oder Hörsaal zu sitzen und nur noch raus an die frische Luft wollen?
Die Antwort auf diese Fragen lautet Nein, denn auch außerhalb der Universität gibt es jede Menge zu lernen. Insofern sind Exkursionen komplexe Abenteuer, deren wesentlicher Aspekt die Steigerung des Lernerfolges durch das Vertiefen von Vorlesungs- und Seminarinhalten ist. Zusätzlich entwickeln die Studierenden eine fachliche Identität, die sie auf das Arbeitsleben bestens vorbereitet. Wissen macht plötzlich noch mehr Spaß und spannende Einblicke in die Praxis sorgen für neue Perspektiven und erweitern den Horizont. Natürlich steht auch der Spaßfaktor nicht im Hintergrund, denn die gemeinsamen Erlebnisse schweißen die Studierenden enger zusammen und stärken die Bindung an die Universität.
In diesem Kontext führt im Frühjahr 2023 die jährliche FIB-Exkursion 20 Studentinnen und Studenten nach Berlin, betreut von Dr. Ulrike Schirmer (Professur Bauchemie und Polymere Werkstoffe) und Florian Kleiner (Professur Werkstoffe des Bauens).
Auf dem Weg in die Hauptstadt besichtigten die angehenden Bau- und Baustoffingenieure am 30. Mai die Baustoffwerke Havelland in Oranienburg, wo Kalksand- und Porenbeton-steine hergestellt werden. Während der vielschichtigen Werksführung konnte man selbst Hand anlegen und Steine versetzen. Für viele eine neue Erfahrung mit einem bleibenden Eindruck. Im Anschluss fuhr der Bus durch bis Berlin, wo die Nacht zum Tag gemacht wurde.
Am 31. Mai stand der Besuch von Berlins größter U-Bahn-Baustelle – Abriss und Neubau der nördlichen U 6 – auf dem Programm. Auf einer Länge von rund 6,5 Kilometern fährt die U-Bahn hier nicht im Tunnel, sondern oben. Für die Wiederbelebung dieses Streckenabschnitts müssen Gleise neu verlegt und vier Bahnhöfe gebaut werden.
Nach einer leckeren Stärkung ging es zum Flughafen Tempelhof, wo fachkundige Guides das 300.000 Quadratmeter große Flughafengebäude präsentierten. Der denkmalgeschützte Bau beeindruckt nicht nur durch seine monumentale Architektur, sondern spiegelt gleichzeitig die wechselvolle Geschichte Berlins wider und ist das größte Baudenkmal Europas.
Am Morgen des 01. Juni hieß es dann packen und die Rückreise antreten. Eingelegt wurde noch ein Zwischenstopp im Wasserwerk Nordhausen, das 1930 errichtet und 1931 in Betrieb genommen wurde. Von einer Talsperre bei Neustadt wird Rohwasser durch eine rund 10 Kilometer lange Rohrleitung in das Wasserwerk transportiert und dort aufbereitet.
In drei tollen Tagen kann man wirklich viel erleben. Das Fazit der Gruppe lautet: Studierende brauchen Exkursionen! Wie gut, dass die Fakultät Bauingenieurwesen finanzielle Mittel bereitstellt und derartige „Lehrveranstaltungen“ subventioniert. Also raus aus der Uni und rein ins wahre Leben.