Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wird die Kosten und Nutzen Relation von BIM hinsichtlich ausgewählter Nutzenkategorien, anhand von Fallstudien für ausgewählte Anwendungsfälle – monetär und quantitativ untersucht. Dabei wird ein belastbares Instrument zur kriterienbasierten und quantifizierbaren Bewertung der Vorteilhaftigkeit von BIM entwickelt.
Ausgangslage
Die stufenweise Einführung der BIM-Methode in Planung, Ausführung und Betrieb von Bauwerken und Anlagen hält in Deutschland seit geraumer Zeit die private Wirtschaft sowie die öffentliche Hand in Atem. Spätestens mit der letzten Etappe des Stufenplans des BMDV, die seit Ende 2020 eine nachdrückliche BIM-Empfehlung für die Planung aller öffentlich ausgeschriebenen Infrastrukturprojekte ausspricht, ist die Auseinandersetzung mit der Thematik BIM für alle Marktteilnehmenden zu einer Notwendigkeit geworden. Mit dem Thema BIM einher gehen vielfältige Erwartungen, z.B. an bestehende sowie neue Software, kollaborative Arbeitsweisen, aber auch Ängste bei der individuellen Umsetzung von Projekten unter Benutzung neuer Tools und Befolgung neuer Abläufe. Allem voran stellt sich den Anwendenden die berechtigte Frage nach dem Mehrwert der BIM-Anwendung in monetärer und quantitativer Hinsicht. Ein grundlegendes Problem bei der Quantifizierung des Gesamtnutzens von BIM liegt dabei in der immobilienwirtschaftlichen Praxis, in welcher Immobilienprojekte jeweils einzigartig in ihrer Location, Bauzeit, ihren äußeren sowie inneren Rahmenbedingungen sowie ihrer Struktur und den Rahmenbedingungen der Beteiligten sind. Zwei identische Projekte werden im Regelfall nicht umgesetzt und haben aufgrund vielfältiger Abhängigkeiten dennoch individuelle Charakter. Zudem fällt der Nutzen von BIM auf Grund der verschiedenen BIM-Reife der Beteiligten, sowie hochindividueller strategischer Ausrichtung jeweils unterschiedlich und individuell aus.
Ziel
Vor diesem Hintergrund zielt dieses Forschungsprojekt im Auftrag des Bundesinstitut für Bau-, Raum- und Stadtforschung (BBSR) im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) auf die Bewertung von Kosten und Nutzen der BIM-Methode, spezifiziert in 3 bis 5 Anwendungsfällen (AwF) ab. Das Ergebnis des Vorhabens wird damit einen Beitrag zur Förderung der Transparenz der BIM-Planungsmethode für alle aktuellen und künftigen Stakeholder in Bezug auf die BIM-Methodik leisten. Dazu wird die Untersuchung von Kosten und Nutzen von Teilaspekten der BIM-Methodik in Form einer repräsentativen Fallstudie angestrebt. Die vergleichend angelegte Fallstudie soll den Nutzen "von BIM" für Hochbau in zwei Vergleichsfällen – Status Quo und einem idealisiertem Anwendungsfall – quantifizieren, die ermittelten Werte vergleichen und einordnen, die Möglichkeit zur Übertragung auf andere AwF aufzeigen und Vorteile, Nachteile und Potentiale von BIM für die Stakeholder erschließen.