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Erstellt: 17. August 2016

Bereichsexkursion der Professur ChemPoWer nach Bad Frankenhausen

Am 16. August 2016 fand die Bereichsexkursion nach Bad Frankenhausen statt. Besichtigt wurden das Panoramamuseum und der Schiefe Kirchturm von Bad Frankenhausen.

Über der Stadt thront ein zylindrisches Bauwerk, das ein beeindruckendes Gemälde von 14 Metern Höhe und 123 Metern im Umfang birgt. Das Panoramabild „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“, wurde von 1983 – 1987 in Öl auf Leinwand von Werner Tübke ausgeführt. Hierbei handelt es sich um ein imposantes Kunstwerk mit über 3. 000 Einzelfiguren, das zu den größten und figurenreichsten Gemälden der neueren Kunstgeschichte zählt. Das Museum wurde 1989 eröffnet, die Aufgabe des Ingenieurbüros für Bauwerkserhaltung Weimar GmbH (IBW) ist es, dafür zu sorgen, dass die Nutzungsdauer der Betonhülle des Bauwerks 400 – 500 Jahre hält.

Ein weiteres Objekt, welches besichtigt wurde, war der „Schiefe Turm“ von Bad Frankenhausen. Schon von weitem begrüßt der Schiefe Turm seine Besucher. Als dominantes Wahrzeichen überragt der Kirchturm die Stadt. Mit einem Überhang von 4,62 m weicht er über einen halben Meter mehr vom Lot ab als der Turm von Pisa (3,90 m) und begeistert somit die Besucher der Stadt. Tief unter der Stadt Bad Frankenhausen löst Wasser Salz- und Gips-Gestein auf, das sich hier vor etwa 250 Mio. Jahren in einem riesigen Meer ablagerte. Aufgrund der Auslaugungen senkt sich der Baugrund unter dem Turm unterschiedlich. Nach dem Einsturz unterirdischer Hohlräume im Jahr 1908 drohte erstmals der Abriss der Oberkirche. Damals wie heute kämpften die Einwohner für den Erhalt ihres Schiefen Turms. Aufbauend auf Untersuchungen von Geologen und Statikern wurden seitdem verschiedene Rettungsmaßnahmen umgesetzt. Zwei große Stahlrohrstützen mit 14 und 16 Meter Länge sowie 60 Zentimeter im Durchmesser wurden in stabileren, nicht senkungsbedrohten benachbarten Bereichen, verankert. Weitere Stahlstreben und ein am Turm befestigtes Korsett aus Stahlbeton bilden somit ein in sich geschlossenes Kräftedreieck. Diese robuste Dreipunktstützung gewährleistet ein optimales Ableiten der Kräfte und erhält die eindrucksvolle Stadtansicht von Bad Frankenhausen mit seinem Schiefen Turm. Zum Schluss durften alle Exkursionsteilnehmer/innen die 24 Schrauben zur Justierung der Turmneigung nachstellen.

Die Professur bedankt sich auf diesem Weg noch einmal herzlich für die fachliche Führung von Herrn O. Hahn, St. Hahn (IBW), Herrn Lubk (Kummer.Lubk.Partner) und Herrn Dr. Trabert (Ingenieurbüro Trabert + Partner).

Bild: Gruppenfoto vorm Panoramamuseum (Foto: Florian Kleiner)
Bild: Gruppenfoto vorm Panoramamuseum (Foto: Florian Kleiner)
Bild: Das Panoramamuseum (Foto: Manuel Heidenreich)
Bild: Außenführung vom IBW am Panoramamuseum (Foto: Manuel Heidenreich)
Bild: Der Schiefe Turm von Bad Frankenhausen (Foto: Manuel Heidenreich)
Bild: Der Schiefe Turm von Bad Frankenhausen (Foto: Manuel Heidenreich)
Bild: Prof. Osburg beim nachstellen der Schrauben zur Justierung der Turmneigung (Foto: Christin Pönisch)
Bild:Sichtung der Stahlrohrstützen (Foto: Christin Pönisch)
Bild: Herr Dr. Trabert (Ingenieurbüro Trabert + Partner) und Prof. Osburg (Professur ChemPoWer) (Foto: Manuel Heidenreich)
Bild: Herr Oliver Hahn (IBW) mit Prof. Osburg (Professur ChemPoWer)