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Erstellt: 19. Oktober 2017

Bauhaus2050: Energetische Quartierssanierung zur Reduktion der CO2-Emissionen unter Berücksichtigung denkmalgeschützter Bauten in Weimar

Im Rahmen einer energie- und ressourcenschonenden Quartiersentwicklung und -erneuerung steht die Weiterentwicklung von Planungsmethodik, Prozessqualität und Instrumenten im Vordergrund. Die Optimierungspotentiale großer Gebäudebestände werden exemplarisch in Bezug auf Sanierungspotentiale der Gebäudehülle und Energiesysteme und deren Synergien analysiert. Mittels einer Erweiterung des Betrachtungsperimeters vom Einzelgebäude auf das Stadtquartier kann so die CO2-Reduktion des Clusters bewertet werden.

Anhand des Gebäudebestands der Universität Weimar im Stadtgebiet Weimar sollen exemplarisch die Optimierungspotentiale großer Gebäudebestände in Bezug auf Sanierungspotentiale der Gebäude und Energiesysteme analysiert werden. Der Gebäudebestand der Universität Weimar ist ein prototypisches Beispiel großer Gebäudebestände mit einer besonderen Lage in der Altstadt Weimars Richtung Südstadt. Zudem sind 5 der 32 Gebäude Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes und damit von den herkömmlichen energetischen Sanierungsmaßnahmen ausgenommen. Die Universitätsbauten sind eingebettet in nutzungsgemischte Bebauungen differenzierter Bauperioden; der größte Anteil wird zurzeit für Wohnflächen und Kleingewerbe bzw. Verkaufsflächen im Erdgeschossbereich genutzt. Die Besonderheit am gewählten Stadtteil ist die Beibehaltung der universitären Nutzung und deren direkte Verflechtung mit Leben und Arbeiten als Bestandteil eines heterogenen Quartiers.

Mittels einer Erweiterung des Betrachtungsperimeters auf das Stadtquartier, statt wie bisher hauptsächlich des Einzelgebäudes, kann so die CO2-Reduktion des Clusters bewertet werden. Dies erlaubt die Integration energetischer Parameter, die bisher in Einzelgebäudesanierungen nicht analysiert wurden, wie die Nutzung von Synergien, die aus unterschiedlichen Gebäudefunktionen und den jeweiligen Lastprofilen entstehen, und die Integration von „Prosumenten“ innerhalb der Nachbarschaften. Hiermit soll vor allem untersucht werden, bis zu welchem Grad sich der Anteil des Gebäudebestands, der nur mit sehr hohem Aufwand energetisch zu sanieren ist, u.a. denkmalgeschützte Gebäude, durch Neubau- und Konversionsprojekte innerhalb des Clusters im Rahmen der CO2-Bilanz ausbalancieren lässt. Der Gebäudebestand der Universität Weimar dient dabei als Pilotstudie mit Modellwirkung für die Entwicklung und Anwendung der Methodologie bundesweit.

Fördermittelgeber:
DBU Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Projektlaufzeit:
11/2017 - 10/2020

Ansprechpartner:
Anja Willmann, M.Sc. DipArch B.A.