Aktuelles zur Forschung
dataTRAIL: systemische und effiziente Datenerfassung und Verarbeitung energetischer Gebäudequalitätsstandards
»Trail²« - Verbundprojekt zur Energiewende im ländlichen Raum ausgeweitet
Unter Leitung der Professur Bauphysik wird das erfolgreiche Projekt »Transformation im ländlichen Raum« (TRAIL) bis Oktober 2022 fortgesetzt. Ziel ist es, die Energieversorgung von Kleinstädten und Dörfern mit weniger als 10.000 Einwohnern zu optimieren und mithilfe eines datenbasierten Online-Tools Energiekosten zu senken.
Die Energiewende greift in nahezu alle Lebensbereiche ein und wird auch für kleinere Gemeinden immer wichtiger. Statt auf Einzelmaßnahmen zu setzten, sind sektoren- und ortsübergreifende Klimaschutzmaßnahmen von Nöten. Häufig fehlt jedoch gerade in Kleinstädten und Dörfern das entsprechende Know-how sowie personelle und finanzielle Ressourcen, um auf die klimatisch-ökologischen und energetischen Herausforderungen adäquat reagieren zu können. An diesem Punkt knüpft das Verbundvorhaben »Trail²« an:
Mit dem Online-Tool TRAIL wird den Gemeinden ein Werkzeug zur Verfügung gestellt, welches Entscheidern unkompliziert beim Einstieg in das Thema Energiewende hilft. Basierend auf freien Geo- und Statistikdaten sowie Informationen zu Förderprogrammen, Ansprechpartnern und technischen Grunddaten zu den Netzstrukturen visualisiert das Tool den Strom- und Wärmebedarf der Ortschaften. In Form einer Karte werden mögliche Potenziale zur Energieeinsparung aufgedeckt und konkrete Handlungsempfehlungen vorgeschlagen. Um die Hürden möglichst gering zu halten, ist TRAIL so programmiert, dass Akteure in ländlichen Kommunen lediglich einen aktuellen Internetbrowser und einen Internetzugang benötigen. Darüber hinaus ist keine spezielle Software erforderlich.
In der ersten Projektphase wurde das Tool bereits erfolgreich für vier Modellregionen in Thüringen getestet. Zu den Gemeinden Großobringen, Neumark, Werther und Kahla kommen in der zweiten Projektphase zwei weitere Gemeinden aus Hessen und Bayern hinzu. Zudem sollen Qualität und Reichweite der Daten – unter Berücksichtigung des Datenschutzes - verbessert sowie energetische und ökologische Strategien in den Bereichen Energie, Wasser und Abfall sektorenübergreifend verknüpft werden.
Insbesondere auf den Gebieten der energetischen Sanierung, der Wärmeversorgung und in der Einbindung Erneuerbarer Energien, die bisher zumeist in der Verantwortung des Einzelnen lagen, ist ein neues Herangehen notwendig. So sind beispielsweise gemeinschaftliche Energieversorgungskonzepte oder gemeindeübergreifende Gewerbeentwicklungen in vielen Fällen effizienter als die Vielzahl von Einzelinvestitionen in einzelnen Kommunen.
Fördermittelgeber:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi)
Laufzeit:
11/2019 - 10/2022
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Uwe Cämmerer-Seibel
Tel. (+49) 03643 584599
Dipl.-Ing. Gerd Kiesel
Tel. (+49) 03643 584390
Verbundprojekt mit 7 Partnern aus Wissenschaft und Praxis