Seit September 2024 befindet sich in der Coudraystraße 10 in Weimar, direkt gegenüber der Professur Bauphysik, das Reallabor VertiKKA. Die vertikale Klimakläranlage besteht derzeit aus sechs Substratkästen, die mit Grauwasser beschickt werden, Pflanzen in Vliestaschen und davor befindlichen beweglichen Solarmodulen. Diese Bestandteile beeinflussen ihre jeweilige Funktion positiv. Für die nachfolgend genannten Messungen steht auch eine Referenzfläche zur Verfügung.
Aufbau des Reallabors
Außenraum:
• drei VeriKKA-Module ohne PV
• drei VertiKKA-Module mit PV
• eine PV-Fläche ohne Begrünung
• Sensorik für bauphysikalische Messungen (siehe unten)
Innenraum:
• Anlagensteuerung
• Speichertanks für Grauwasser sowie gefiltertes Wasser
• Sensorik für Durchfluss und bauphysikalische Messungen (siehe unten)
Langzeitmessungen Professur Bauphysik
Lokales Mikroklima:
• Temperatur und Luftfeuchte in fünf unterschiedlichen Wandabständen
• Kapazitative Feuchtefühler mit eingebautem Thermistor (NTC Typ N)
Tauwasserrisiko an der Fassade:
• Wandoberflächentemperatur, Luft- und Taupunkttemperatur sowie relative und absolute Luftfeuchte nahe der Wand
• Thermistoren (NTC Typ N) sowie kapazitive Feuchtefühler mit eingebautem Thermistor (NTC Typ N)
Wärmetransport durch die Außenwand:
• Wärmestromdichte, Wandoberflächentemperaturen sowie Innen- und Außenlufttemperatur
• Epoxidharz-Wärmeflussplatte mit integriertem Thermistor sowie Thermistoren (NTC Typ N)
Substrattemperatur:
• mittig in vier Modulen
• Thermistoren (NTC Typ N)
Kurzzeitmessungen Professur Bauphysik
Hinterlüftung:
• zur Bestimmung der Luftwechselrate zwischen Modulen und Wand
• omnidirektionales Thermo-Anemometer
Langzeitmessungen Professur Siedlungswasserwirtschaft und Technologien urbaner Stoffstromnutzungen
Durchfluss und Verdunstungsleistung:
• Durchflussmessung jeweils an den Zu- und Abläufen der Anlage
• Verdunstungsleistung auf der Differenz• magnetisch-induktive Durchflusssensoren
Reinigungsleistung:
• nasschemische Grauwasseranalyse im Labor anhand regelmäßig entnommener Proben durch Küvettentests und Photometer
• chemischer Sauerstoffbedarf (auch filtriert), Gesamtphosphor, ortho-P, gesamt gebundener Stickstoff, Amonium, Nitrat und Nitrit
Weitere Eckdaten
• Einlaufphase von 55 Zagen (Aufbau des Biofilms)
• automatische Abschaltung mit Leerlaufen der Leitungen bei 3°C zum Frostschutz
• Beschickung mit täglich 55 L/m² Modulfläche
• separate Beschickung und Beprobung der Module möglich
• Betrachtung der Module als "Reinigungsstrang" oder Einzelmodule