
Frühe Vorstudien großer Schieneninfrastrukturprojekte werden unter Zuhilfenahme von Geoinformationssystemen durchgeführt. Bei Planungsbeginn ergibt sich somit oft ein doppelter Aufwand, da die Ergebnisse der Vorstudien nochmal, oft Jahre später und durch andere Auftragnehmende, durchforstet und die extrahierten Informationen in die jeweiligen (BIM-) Planungstools eingebracht werden müssen. Nicht nur kostet diese Vorgehensweise Zeit und Geld, auch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Informationen falsch und/oder lückenhaft interpretiert werden.
Die Literatur zeigt, dass noch viele Details der BIM-GIS-Schnittstelle nicht ausgeforscht sind. Großer Fokus liegt auf der Integration von BIM-Modellen in die GIS-Welt, jedoch selten andersherum. Vor allem die Praxis zeigt, dass BIM-Modelle von großen Eisenbahnprojekten unter Berücksichtigung von GIS-Daten aufgrund ihrer Größe und Komplexität selten performant sind. Aufgrund ihres Einflusses auf Mensch und Umwelt muss die nahe Umgebung jedoch ständig mit betrachtet werden. Die Integration abgeschlossener Vorstudien in den Planungsvorgang kann einen wichtigen Beitrag bei der planungsbezogenen Entscheidungsfindung leisten, ohne die Modelle mit komplexen und räumlich ausgedehnten Geometrien zu überfrachten.