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Erstellt: 06. Mai 2024

Bangladesch - Eine Projektreise, die bleibende Erinnerungen schafft

Im April reisen vier Studierende: Alina Belinc, Dennis Herrmann, Nicolas Schwenke und David Belitz zusammen mit Mitarbeitenden der Professur Ressourcenwirtschaft nach Bangladesch. Hier berichten sie von ihrer Erfahrung.

Am 22. April 2024 begann für uns, vier Studierende des Masterstudiengangs Umweltingenieurwissenschaften, ein Abenteuer, das unsere Perspektiven immens verändern sollte. Früh um 3 Uhr trafen wir uns am Bahnhof in Weimar – unser erstes Ziel: Der Frankfurter Flughafen. Verschlafen, aber hochmotiviert, standen wir da, gespannt darauf, was uns in den nächsten zwei Wochen erwarten würde.
Nach einer langen Reise und Stunden voller Vorfreude erreichten wir endlich Dhaka. Die Hitze schlug uns entgegen, als wir aus dem Flugzeug stiegen - bereits 35 Grad um 6 Uhr morgens. Schnell erledigten wir die Formalitäten für unser Visum und machten uns danach auf den Weg nach Khulna. Vor uns lag eine vierstündige Autofahrt durch den abenteuerlichen Verkehr Bangladeschs, von dem wir durch den anhaltenden Sekundenschlaf, schon nicht mehr ganz so viel mitbekamen.

Endlich in Khulna (an der KUET – Khulna University of Engineering and Technology) angekommen und bereits ein paar Tage eingelebt, begannen wir unsere erste Exkursion: den Besuch einer Deponie. Aufstehen um 5 Uhr morgens und bereits 30 Grad Außentemperatur, das kann ja was werden. Mit festem Schuhwerk, Warnweste und Maske ausgestattet betraten wir die Deponie. Der Anblick war überwältigend - eine Mischung aus malerischem Sonnenaufgang und drastischen Bildern der Abfallproblematik. Rauchschwaden hingen über der Deponie und der Geruch von Kunststoffen lag fortwährend in der Luft. Es war eine Erfahrung, die uns nachhaltig geprägt hat und unsere Sinne für die drängenden Umweltprobleme schärfte.

Eine Deponie in Bangladesch mit einfallenden Sonnenstrahlen, Vögeln und Rauchschwaden in der Luft
Zwei Studierende in gelber Warnweste am Zaun der Deponie
Teilnehmer der Exkursion spazieren miteinander redend einen aufgelockerten erdigen Untergrund entlang
vier Projektpartner aus Bangladesch schauen konzentriert auf gemeinsame Notizen

Zusätzlich zur Deponie besuchten wir einen Recyclingshop. Darunter versteht man kleine private Unternehmen, die Kunststoffabfälle zu wiederverwendbaren Flakes verarbeiten. Schnell hat sich uns jedoch gezeigt, dass die Art und Weise der Verarbeitung des Kunststoffabfalls zum Eintrag von kleinteiligen Kunststoffteilen in die Umwelt beiträgt. Wir konnten dadurch erkennen, dass gewisse Ansätze mit Problemen konfrontiert werden, die erst durch einen Besuch vor Ort deutlich erkennbar sind. Der Hauptanlass unserer Reise war jedoch ein Workshop, den wir im Rahmen eines studentischen Masterprojekts entwickelt hatten. Mit 30 engagierten Personen Inhalte zu einem gemeinsamen Thema der Abfallwirtschaft zu erarbeiten und den entwickelten Workshop zu moderieren, war sowohl eine Herausforderung als auch eine wertvolle Erfahrung für unsere Zukunft. Wir lernten dadurch viele wunderbare Menschen kennen, die seit Jahren an der KUET nachhaltige Projekte begleiten und gleichzeitig Aufklärungsarbeit für die Bewohner*innen Khulnas leisten. Dafür, dass uns die Universität und die Professur Ressourcenwirtschaft diese Einblicke und diesen Austausch ermöglicht haben, möchten wir an dieser Stelle unseren Dank aussprechen. Auf dem Rückweg hatten wir schließlich noch die Gelegenheit, die Hauptstadt Dhaka zu erkunden. Alles in allem war diese Reise mehr als nur eine Exkursion - sie zeigte uns, wie wichtig es ist, sich globalen Umweltproblemen zu stellen und dafür neue Perspektiven einzunehmen. Wenn sich daher eine solche Möglichkeit bietet, können wir nur empfehlen, diese zu ergreifen.