Studierende der Bauhaus-Universität Weimar präsentieren Lösungen zur Klimakrise bei UN-Klimakonferenz 2021 in Glasgow
Im Rahmen eines fakultätsübergreifenden Bauhaus.Moduls hatten Studierende der Bauhaus-Universität Weimar im Sommersemester 2021 die Aufgabe, Lösungen zur Klimakrise zu entwickeln und ein Ausstellungsprojekt für die UN-Klimakonferenz 2021 zu erarbeiten.
Mit welchen Maßnahmen kann der fortschreitenden Klimakrise entgegentreten werden? Wie kann Permakultur im urbanen Raum dazu beitragen, lokale Nährstoffkreisläufe zu schließen und so ein nachhaltiges Gleichgewicht wiederherstellen? Diese Fragen waren Bestandteil des interdisziplinären Bauhaus.Moduls »Climate Action: Permakultur und lokales Wirtschaften im urbanen Raum«, das unter Beteiligung verschiedener Professuren der Bauhaus-Universität Weimar im Sommersemester 2021 für Studierende aller vier Fakultäten angeboten wurde.
»Das Projektthema selbst versucht über etwas Visionäres nachzudenken: Permakultur existiert bisher nur im ländlichen Raum. Mit den studentischen Projekten wollten wir jedoch aufzeigen, welches Potenzial Permakultur auch im städtischen Kontext besitzt. Hier geht es, neben dem Kreislaufgedanken von Stoffflüssen und Energie, eben auch um wichtige Fragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Darüber hinaus sollten die Studierenden darin trainiert werden, über die Grenzen ihrer eigenen Fächer hinweg kreativ zu sein und sich zu überlegen, ob der neu zu gestaltende Stadtraum eine Natürlichkeit des Kreislaufes überhaupt zulässt«, erläutert Prof. Dr.-Ing. Eckhard Kraft, Professor für Biotechnologie in der Ressourcenwirtschaft und Klimabeauftragter der Bauhaus-Universität Weimar, der das Bauhaus.Modul initiiert hat.
Als Untersuchungsobjekt im urbanen Raum diente den drei studentischen Teams der Südcampus der Universität. Anhand dieses Beispiels überlegten die Studierenden, welche Lösungsansätze sich für einen Weg aus der Klimakrise umsetzen lassen. Entstanden sind hierzu drei Projektvideos in englischer Sprache, die im Rahmen der diesjährigen summaery der Bauhaus-Universität Weimar der Öffentlichkeit vorgestellt und bewertet wurden.
»Das Gewinnerteam bestehend aus Studierenden der Architektur, Umweltingenieurwissenschaften und Visuellen Kommunikation sowie Freien Kunst hat sich der Thematik betont ingenieurtechnisch gewidmet. Sie haben sehr akribisch Daten recherchiert, anschließend bilanziert und so Bemessungen für technische Lösungen entworfen. Im Mittelpunkt steht dabei die Energiegewinnung mittels Wind, Sonne, Algen und Biomasse. Besonders die Umsetzbarkeit, aber auch die Chancen von Dezentralität haben bei der Bewertung überzeugt«, erklärt Kraft weiter.
Dank der Zusammenarbeit mit Patricia Espinosa Cantellano, Leiterin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, die im Wintersemester 2018/19 die erste Bauhaus-Gastprofessur an der Bauhaus-Universität Weimar inne hatte, bekommen nun fünf Weimarer Studierende die Möglichkeit, ihr Projekt sowie das dazugehörige Video »PermaPark« bei der 26. UN-Klimakonferenz zu präsentieren. »Wie oft haben meine Kommiliton*innen und ich schon den politischen Hintergrund für Klimaziele in Forschungsberichten aufgeschrieben – und jetzt werden wir selbst dabei sein. Wir schreiben quasi mit an der Geschichte. Das ist ziemlich aufregend und sehr inspirierend«, freut sich Isabell Maria Lange, Studentin der Umweltingenieurwissenschaften, über ihre Teilnahme.
»Die Bauhaus-Universität Weimar bekennt sich über alle Fakultäten und Disziplinen hinweg zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Deutlichstes Zeichen dafür ist die Beteiligung unserer Universität am Neuen Europäischen Bauhaus, einer Initiative der EU-Kommission, die sich den nachhaltigen Umbau unserer Gesellschaft in allen Bereichen zum Ziel gesetzt hat. Dabei ist es auch unser Anliegen, die junge Generation mit der Politik ins Gespräch kommen zu lassen, damit deren Wahrnehmung besser in politische Prozesse eingebunden werden kann«, unterstreicht der Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, Prof. Dr. Winfried Speitkamp. »Es freut uns daher außerordentlich, dass das Klimasekretariat der Vereinten Nationen einem Teil unserer Studierenden die Chance gibt, ihre visualisierte Projektarbeit auf der 26. UN-Klimakonferenz vorzustellen und ihnen damit zugleich eine Plattform bietet, mit Teilnehmenden der Konferenz ins Gespräch zu kommen. Die Bauhaus-Universität Weimar wird diese Zusammenarbeit weiterführen.«