Transition zu einer Blau-Grünen Infrastruktur in Subsahara Afrika
Projektförderung:
Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) über den Projektträger DLR gefördert.
Projektlaufzeit (Definitionsphase): 06/2021 - 11/2021
Projektpartner:
Unit for Environmental Research and Management (Institut für Umweltwissenschaften und Management) an der North-West University, Potchefstroom in Südafrika
Hintergrund und Problemstellung
Klimatische Extreme nehmen weltweit zu. Die Auswirkungen von Extremereignissen auf die technische Infrastruktur, Ernährungssicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden sind zunehmend wahrnehmbar. Viele urbane Räume sind unzureichend vorbereitet. Oft fehlen ganzheitliche Ansätze auf allen Ebenen der Stadtplanung und Anpassungsmaßnahmen laufen nur langsam an, sodass sich die Situation weiterhin verschärft. Diese Herausforderungen bestehen in Deutschland und insbesondere im subsaharischen Afrika. Dort ist die Lage besonders angespannt, speziell in Südafrika, wo in den letzten Jahren die Wasserkrise in Kapstadt und Hitzewellen im Raum Johannesburg, gefolgt von schweren Unwettern, immer wieder für Schlagzeilen sorgten.
Zum Schutz urbaner Räume vor den Folgen des Klimawandels, können nachhaltige Ansätze, wie eine Blau-Grüne Infrastruktur (BGI) eingesetzt werden. Sie unterstützen die Entwicklung klimaresilienter Städte und reduzieren dabei die Risiken für ihre Bürger. Allerdings gibt es nur wenige Anwendungsbeispiele für BGI. Die Hürden für Praktiker, über die verschiedene räumliche Skalen hinweg, sind vielfältig.
Zielsetzung und Vorgehensweise
Das Ziel der Definitionsphase des Projekts ist die Identifikation möglicher Transitionspfade auf allen raumplanerischen und städtebaulichen Ebenen. Forschungsziel auf der Makroebene ist die Entwicklung von Empfehlungen zur Strategiebildung, um den Interessengruppen die Transition zu BGI zu ermöglichen. Die Mesoebene untersucht die spezifischen lokalen Rahmenbedingungen unter Berücksichtigung sozioökonomischer, ökologischer, raumplanerischer und ressourcenwirtschaftlicher Aspekte mit dem Ziel, einen Bewertungsrahmen zur Umsetzung von BGI für lokale Interessensgruppen zu schaffen. Auf der Mikroebene werden notwendige technische Anpassungen unter Berücksichtigung hygienischer und bauphysikalischer Parameter untersucht. Wechselwirkungen zwischen den Ebenen werden in den Ergebnissen berücksichtigt.
In der aktuellen Definitionsfragen wird der Forschungsbedarf zunächst untersucht und Forschungsfragen von besonders hoher Relevanz identifiziert. Diese sollen dann im Rahmen von Doktor- und Masterarbeiten in der Hauptphase des Projektes bearbeitet werden. Die Forschungstätigkeit, bei der besonders Nachwuchswissenschaftlerinnen berücksichtigt werden, soll mit einem umfangreichen Angebot an Weiterbildungsmaßnahmen, einem Mentorenprogramm und mit verschiedenen Netzwerkaktivitäten begleitet werden.