Sustainable Capacity building to reduce Irreversible Pollution by plastics
Nachhaltige Kapazität gegen irreversible Verschmutzung durch Kunststoffe
Projektförderung
Das Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) über den Projektträger ZUG gefördert.
Projektlaufzeit
12/2021 - 11/2024
Projektpartner
Deutschland:
ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung
Bangladesch:
KUET - Khulna University of Engineering & Technology
KCC - Khulna City Corporation
CUET - Chittagong University of Engineering & Technology
Hintergrund und Problemstellung
Mit 1.100 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Bangladesch das am dichtesten besiedelte Land der Welt. Prognosen zufolge wird die Bevölkerung von aktuell 164 Millionen Menschen bis 2030 um 19 % wachsen. Bereits heute leben etwa 47 % der Stadtbevölkerung in Slums.
Aufgrund seiner Lage im Ganges-Delta gehört Bangladesch zu den zehn Ländern auf die die größten Kunststoffeinträge ins Meer zurückzuführen sind. Die Landfläche Bangladeschs ist mit sich ständig ändernden Flussläufen, Kanälen und Feuchtgebieten durchzogen. Dysfunktionale Abfallbewirtschaftungssysteme sind eine Hauptursache für die Kunststoffeinträge in diese Gewässer und tragen so letztlich zur Plastikverschmutzung der Meere bei.
Ohne Gegenmaßnahmen wird der Eintrag von Kunststoff ins Meer aufgrund des raschen Wachstums, zunehmender Globalisierung und der monsunbedingten extremen Wetterereignisse weiter zunehmen. Die Messung von Mikroplastik und Makrokunststoff ist naturgemäß sehr schwierig, insbesondere in einem Schwellenland wie Bangladesch. Ein großes Potenzial zur Verringerung der Einträge ins Meer liegt in transdisziplinären Ansätzen und dem Aufbau von Kapazitäten zur Verbesserung der kommunalen Abfallentsorgungskette in den Städten selbst.
Die Zielregion des Projekts, Khulna, ist das größte Stadtgebiet innerhalb des Deltas und grenzt an den größten zusammenhängenden Mangrovenwald der Welt und das UNESCO-Weltnaturerbe Sundarbans.
Zielsetzung und Vorgehensweise
Das übergeordnete Ziel ist die langfristige Einrichtung eines Wissenstransferzentrums „Knowledge transfer hub“ zur Reduzierung und Vermeidung von Kunststoffabfällen im Golf von Bengalen auf dem Campus der Khulna University of Engineering & Technology.
Das Zentrum wird Kompetenzen auf dem Gebiet der Kunststoffvermeidung und -substitution sowie der Kreislaufwirtschaft bündeln. Es werden nachhaltige Richtlinien entwickelt und politische Beratung angeboten sowie ein Labor für Abfallanalysen eingerichtet. Im Hub werden interdisziplinäre Akteure aus Wirtschaft, Politik und Kommune einen Masterplan für die Neuordnung der Abfallwirtschaft in Khulna entwickeln und dabei die Anforderungen des informellen Sektors berücksichtigen.
Die Abfallwirtschaftskette (dezentrale Sammlung - Recyclinghöfe - Deponie) wird unter sozioökonomischen Gesichtspunkten bewertet und die Aktivitäten werden über ein zu etablierendes, innerstädtisches Sensibilisierungszentrum kommuniziert.
Darüber hinaus werden anhand einer exemplarischen Fallstudie im Hafen von Mongla Punktquellen der Kunststoffverschmutzung in Häfen identifiziert. Eine Bewertung des Potenzials zur Substitution von Kunststoffen durch lokale Juteprodukte rundet die Projektziele ab.
Die Ziele des Projekts tragen zu mindestens 11 der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) bei, insbesondere zu SDG 14, indem die Reduzierung der Vermüllung der Meere als ein wichtiger Schritt zum Schutz der Meeresökosysteme adressiert wird.