"Entwicklung einer Abwasserweiche und getrennten Abwassersammlung als Vorstufe einer effizienten Wasserwiederverwendung und Energiegewinnung"
Projektförderung:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF); Fördermaßnahme: KMU-innovativ, Nachhaltiges Wassermanagement
AWAS im Innovationsatlas Wasser des BMBF:
Projektlaufzeit: 09/2018 - 02/2021
Projektleitung:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong
Projektbearbeiterin (BUW):
Stefanie Hörnlein M. Sc.
Projektpartner:
Abwasserzweckverband „Nordkreis Weimar“(assoziiert)
MFPA Weimar
Synantik GmbH - Industrielle Mess- und Regelungstechnik
Kubra GmbH
QUNDIS GmbH (assoziiert)
VAB Vakuum AnlagenBau GmbH
Problemstellung
In der Abfallwirtschaft hat sich bereits erfolgreich das Prinzip der getrennten Erfassung von sortenreinen Abfällen bzw. die Wertstofftrennung durchgesetzt. Auf dieser Basis werden Rohstoffe gezielt zurück gewonnen, um damit einerseits Ressourcen zu schonen und andererseits nachweisbar die Kosten der Entsorgung zu reduzieren. Dies führte in der Abfallwirtschaft zu hohen Umweltstandards. In der Siedlungswasserwirtschaft sind potentielle Wertstoffe derzeit durch starke Verdünnung sowie Vermischung mit anderen Substanzen nur begrenzt oder gar nicht nutzbar. Die Abwasserbehandlung selbst ist mit hohen Kosten verbunden. Vergleichbare Überlegungen wie die Wertstofftrennung in der Abfallwirtschaft, setzen sich in der Siedlungswasserwirtschaft nur sehr zögerlich durch, da Neuartige Sanitärsysteme bisher (auch technologisch) nur mit Einschränkungen im Siedlungsbestand umgesetzt werden können.
Zielstellung
Die Projektidee von AWAS zielt daher auf eine Integration innovativer Ableitungstechnik und auf eine technologische Neuentwicklung für Modernisierungsmaßnahmen im Bestand mit minimalen baulichen Eingriffen ab. Es soll ein technisches System zur Splittung von häuslichen Abwässern mit anschließender getrennter Sammlung, Transport und Verwertung entwickelt werden. Kernelemente sind hierbei die Abwasserweiche zur Trennung von Grau- und Schwarzwasser sowie ein Zwei-Kammer-Abwasserschacht zur getrennten Speicherung. Die Abwasserweiche soll nah am Ort des Abwasseranfalls eingesetzt werden und gestützt durch entsprechende Sensorik an den Eintragsstellen die Trennung der Abwässer anhand des Zeitpunkts ihrer Einleitung ermöglichen. Durch die zeitlich getrennte Ableitung der Abwasserteilströme in einer Vakuumleitung werden neue Möglichkeiten der Abwasserbewirtschaftung nutzbar, ohne in die bauliche Substanz bestehender Gebäude eingreifen zu müssen.
Ergebnisse
Die Abwasserweiche ermöglicht eine minimalinvasive Stoffstromtrennung im Baubestand.
Am 28.02.2021 wurde das vom BMBF geförderte Projekt „Entwicklung einer Abwasserweiche und getrennten Abwassersammlung als Vorstufe einer effizienten Wasserwiederverwendung und Energiegewinnung (AWAS)“ erfolgreich abgeschlossen. In Kooperation mit MFPA Weimar, Kubra GmbH - Industrie- und Kunststofftechnik, VAB Vakuum AnlagenBau GmbH und Synantik GmbH - Industrielle Mess- und Regelungstechnik, wurde am Bauhaus-Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme (b.is) der Prototyp für die Abwasserweiche entwickelt und getestet. Die Innovation ermöglicht eine minimalinvasive nachträgliche Integration einer Grauwasser- / Schwarzwassertrennung in den Baubestand. Durch die Messung von akustischen Signalen in der Abwassergrundleitung können die Abwasserursprungsorte im Haus bestimmt werden. Die Kopplung mit einer beweglichen Trenneinheit ermöglicht dann eine nachträgliche Trennung der anfallenden Abwässer zu deren effizienter Behandlung."